Blick in die Vergangenheit – Wie alles begann

Nach einem schwungvollen Beginn hat das Blogtempo hier ein wenig nachgelassen, aber vergessen haben wir unsere – hoffentlich – immernoch vorhandene Leserschaft keineswegs. Bei mir fiel jedoch in die Zwischenzeit eine kleine Reise in die USA für ein Jahr – und Vorbereitung (vor dem Flug) und Eingewöhnung (nach dem Flug) haben doch einiges verschlungen. Außerdem habe ich während des Fluges meine Festplatte gecrasht, so dass Fritz Geschichte war. Nach einigem Suchen entdeckte ich, dass Fritz 5.32 mittlerweile frei im Internet verfügbar ist, ansonsten wäre es kompliziert geworden, meine CBH-Datenbank zu öffnen. Fritz 5.32 – da wird man doch richtig nostalgisch und der Blick in die Vergangenheit stimmt dann gleich doppelt. Für alle, die ebenfalls mit diesem Programm ihre ersten Schritte in die Computerschachwelt unternommen haben oder die mal schauen wollen, wie so das Mittelalter aussah, habe ich ein Bild hochgeladen

Fritz 5.32

Bevor ich von irgendwelchen alten Programme fertiggemacht werde, breche ich die Partie lieber ab…

Und während der ganzen Zeit stand die Analyse der Partie des Artikels Blick in die Vergangenheit an. Eigentlich sollte es nur darum gehen, den besten Weg zum Sieg für Schwarz herauszuarbeiten, aber die weiße Stellung erwies sich als überraschend widerstandsfähig…schauen wir erst einmal darauf, wie sich die Partie bis dahin entwickelt hat.

Heinichen,Nils (1852) – Schmidt,Martin (1790)

1. d4 Nf6 2. Nf3 g6 3. c4 Bg7 4. Nc3 O-O 5. e4 d6 6. Be2 e5
7. O-O Nc6 8. d5 Ne7 9. b4 Nh5 10. Re1 f5 11. Ng5 Nf6 12. f3

Bis hierher zogen wir die Partie, unter den erstaunten Blicken unserer Mannschaftskameraden im Blitztempo herunter, aber die Züge des Bajonettangriffes im Königskinder sind bekannt. Heutzutage wird in der Spitzenklasse wieder öfters 10.g3 statt 10.Re1 gespielt.

Nun gilt wohl immernoch das etwas überraschende 12…Nh5, mit dem Schwarz ausnutzt, dass 12.f3 den weißen Läufer beschränkt, als der beste Zug für Schwarz.

12… Nh5!? und z.B.: 13. g3 Bf6 14. Ne6 Bxe6 15. dxe6 f4 wie in der alten Partie Quinn-Schirow als beste Variante für Schwarz. Beide Seiten haben ihre aktiven Möglichkeiten. Als Anhänger des Königskinders würde ich aber natürlich Schwarz bevorzugen.

Analysediagramm 1(Die seltsame Farbe kommt nicht daher, dass mich auf einmal die Sehnsucht nach Farbexperimenten ergriffen hat  – Arena, das ich jetzt als Oberfläche verwende, sieht einfach so aus.)

2 Kommentare

  1. “Bajonettangriff im KönigsKinder”, da fällt mir doch glatt ein, dass 2006 bei den Namensvorschlägen für die “Schachblätter” auch der “Königskindische Angriff” vertreten war …

  2. Pingback:Blick in die Vergangenheit – Endspielanalyse | Königskinder Hohentübingen

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