Blick in die Vergangenheit – Wie alles begann

18. b5

Das stellt erst einmal den weißfeldrigen weißen Läufer komplett kalt. Ich kann nur vermuten, dass mein Gegner hier nur mit 18…Ne7 gerechnet hat, wonach Schwarz tatsächlich in der Folgende keinen vernünftigen Zug mehr hat. Aber es gibt ja auch noch ein weitere Feld für den Springer.

18… Nd8 19. c5 Nxe6 20. Nxf6+ Bxf6 21. cxd6 cxd6 22. Qxd6 Rd8=

Mit 22…Qc2 kann Schwarz hier wohl bereits auf Vorteil spielen, aber wie das so ist in solchen Situationen – danach schaut man nicht als erstes. Nun stellten beide Parteien erst einmal ihre Figuren mehr oder weniger vernünftig auf

23. Qb4 Nd4 24. Bc4+ Kg7 25. Rac1 Qd7 26. Ba3 Rac8 27. Qb2 g5

Diagramm 4

Die Ruhe vor dem Sturm

Ob der letzte Zug besonders sinnvoll war, darüber kann man streiten. Houdini gibt auch danach bereits Vorteil für Schwarz. Der Springer auf d4 ist ein wahres Monster – und wird es auch über die Partie hinweg bleiben. Jetzt geht die Abtauschorgie los:

28. Bf1 Be7 (was ich mit einem Remisangebot verband) 29. Bxe7 Qxe7 30. Rxc8 Rxc8 31. Rc1 Qd7 32.Rxc8 Qxc8 33. Qb4 Qc7 34. Qc4 Qxc4 35. Bxc4 Kf6

Und damit hätten wir die in dem letzten Artikel präsentierte Stellung erreicht.

Ich kann nur raten, was meinen Gegner dazu veranlasste, alles abzutauschen, vollkommen freiwillig, um in diesem extrem undankbaren Endspiel zu landen. Vermutlich eine Mischung aus Frustration daraus, aus der Eröffnung nicht mehr herausgeholt zu haben und dem Glauben, dass das Endspiel dann halt Remis ist.

Nun zog Heinichen

36.h3

was wohl nicht mehr zur Rettung ausreicht. Da die eigentliche Analyse des Endspiels jedoch auch noch einmal gut Zeit und Platz in Anspruch nehmen wird, liefere ich diese in einem extra Artikel nach. Die restlichen Züge waren

36. .. Kg6 37. Kf2 Kf6 38. Bd3 h5 39. h4 gxh4 40. Bc4 Ke7 41. Kg1

Diagramm 5

Kleine Aufgabe für zwischendurch: Schwarz zieht und macht alles klar

2 Kommentare

  1. “Bajonettangriff im KönigsKinder”, da fällt mir doch glatt ein, dass 2006 bei den Namensvorschlägen für die “Schachblätter” auch der “Königskindische Angriff” vertreten war …

  2. Pingback:Blick in die Vergangenheit – Endspielanalyse | Königskinder Hohentübingen

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