Blick in die Vergangenheit – Wie alles begann

In der Partie geriet ich jetzt erst einmal ins Hintertreffen. Nach Erreichen dieser Stellung

Nahm ich mir ein paar Minuten Bedenkzeit und spielte dann

12…h6?!

Das ist natürlich Quatsch, denn Weiß möchte den Springer ja ohnehin auf e6 einpflanzen. Auch wenn man 12…Nh5 nicht sieht, gäbe es somit Alternativen 12…a5 oder 12…c6 würden mir spontan einfallen. Houdini sieht allerdings vor allem 12…c6 kritisch – aber ich wollte hier auch keine Eröffnungsanalyse anstellen.

 

13. Ne6 13… Bxe6 14. dxe6 Qc8 

Dieser direkte Angriff auf den Bauern ist auch nicht gut, aus dem einfachen Grund, dass er durch den nächsten, auch nicht so schwierigen weißen Zug ausgehebelt wird.

15. Nd5 Re8

Jetzt funktionieren die beiden “Bauerngewinne” Lxh6 oder Sxf6 nicht, deswegen verstärkt Weiß weiterhin die Stellung.

16. Qd3  16… f4 (16…c6 leitet in ein wahrscheinlich remisiges Endspiel über – aber wahrscheinlich und sicher ist nicht dasselbe, wie Deutschlands Nummer 1 neulich gegen die Nummer 2 der Welt auch leidvoll erfahren musste.

 17. Bb2 Nc6

Wie geht es jetzt weiter? Auf Grund der ziemlich ineffektiven schwarzen Leichtfiguren steht Weiß besser, aber immerhin droht direkt ein Bauer verloren zu gehen. Weiß muss es irgendwie schaffen, seinem Läufer auf b2 mehr Geltung zu verschaffen – und dafür muss das Bauerngerüst des Schwarzen aufgebrochen werden. Mit diesen Überlegungen (und Houdini im Rücken) drängt sich der Zug 18.c5 geradezu auf. Mein Gegner griff jedoch zu einem Zug, den man guten Gewissens als eine Ursache der folgenden Probleme für Schwarz bezeichnen kann.

Diagramm 3

Weiß am Zug

2 Kommentare

  1. “Bajonettangriff im KönigsKinder”, da fällt mir doch glatt ein, dass 2006 bei den Namensvorschlägen für die “Schachblätter” auch der “Königskindische Angriff” vertreten war …

  2. Pingback:Blick in die Vergangenheit – Endspielanalyse | Königskinder Hohentübingen

Schreibe einen Kommentar