Kurioser Abschied

Verbandsliga 9.Runde: SV Reutlingen – SG KK Hohentübingen 2.5:5.5

Ein würdiger Abschied aus der Liga – unter diesem Motto stand das letzte Spiel gegen den SV Reutlingen. Trotzdem schafften wir auch dieses Mal nicht die Bestbesetzung – zu viele der Stammspieler sind derzeit einfach noch außerhalb der Liga eingespannt. Dergleichen aber auch bei den Reutlingern: Marian Taras erschien nicht und niemand wusste wo ihr Großmeister Nikolai Ninov sich aufhielt, der den Weg zum Spiellokal zu Fuß zurücklegen wollte. Eine Stunde nach Ablauf der Karenzzeit erschien er dann noch: Verlaufen. Immerhin nichts Schlimmeres. Matthias Hönsch und ich überbrückten die Zeit mit einer Trainingspartie, die Matthias sicher für sich entschied.

Von den regulären Partien war zuerst Jörg Jansen (3) fertig, nach 13 Zügen einigte er sich mit Oliver Maas auf Unentschieden. Spielen wollte dagegen Thomas Frey, dem Heiner Uhlig (4) nach 11 Zügen ein Unentschieden anbot. Heiner hatte sich im Glauben auf die Richtigkeit der Mannschaftsführerauskunft von Freitag fünf Stunden lang vorbereitet – allerdings auf die falsche Farbe. Die Partie ging weiter und Heiner erreichte eine bequeme Stellung, die der Reutlinger dann mit einem Qualitätsopfer verkomplizierte – auch objektiv die beste Wahl laut dem Rechenknecht. In schwieriger Stellung griff Heiner daneben und landete in einem verlorenen Endspiel, in dem es aber noch einen letzten Trick gab – einen Bauerndurchbruch. Prompt fiel der Reutlinger dort hinein und Heiner konnte seinen Dusel kaum fassen.

Damit schien der Sieg gesichert, denn auch die beiden letzten hatten gute Stellung. Noah Maurer (7) gewann dann auch überraschend schnell gegen Andreas Junginger. Seine Stellung sah immer gut aus, aber mit einem eher schlechten Läufer war sie trotz Mehrbauern nicht einfach zu spielen. Irgendwann wurde der Läufer dann aber gut und die Partie war gelaufen.

Den Saisonschlusspunkt setzte Steffen Kohler (8) gegen Nebojsa Vuckovic, der vor Partiebeginn noch alle Hände zu tun hatte, Ninov herbeizutelefonieren. Es wurde eine schwerblütige Partie, obwohl Steffen direkt auf den weißen König losging. Auch nach seinem Bauerngewinn lauerten noch viele Fallstricke, aber Nebojsa leistete nicht den härtesten Widerstand und brach im Endspiel zusammen, als er mit Minusbauern ungezwungen die Türme tauschte. Aber auch ohne das wäre die Partie klar verloren gewesen.

Im letzten Saisonspiel also der erste Sieg und die Stammspieler fuhren soviele Siege ein (nämlich zwei) wie in allen acht Matches davor. Ein Saisonfazit ist schwer zu ziehen. Einerseits waren wir spielerisch nicht ohne Chancen und der letztliche Abschied ist kein Beinbruch. Andererseits lässt sich das große Problem dieser Saison in zwei Zahlen zusammenfassen: 6 Brettpunkte wurden kampflos abgegeben (darunter in den wichtigen Spielen gegen Rangendingen und Markdorf) und 14 Mal mussten Ersatzspieler bemüht werden (vielen Dank für euren Einsatz!). Im Durchschnitt haben pro Spiel also mehr als zwei Stammspieler gefehlt. Die Gründe dafür waren vielfältig und fast immer nachzuvollziehen, aber vor der nächsten Saison müssen und werden wir diese aufarbeiten.

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