Richtig wäre gewesen
80….Rb2!, da dieser Zug die Platzierung des Königs auf e3 verhindert.
Analysediagramm
Nun ist Weiß verloren. Auf ein Vorrücken des f-Bauers folgt Kg2, wonach Kf2 droht und der Turm durch das gewonnene Tempo den f-Bauern abholt. d5 wird mit Tb5 beantwortet, wonach ebenfalls einer der weißen Freibauern fällt. Züge wie Kc1 oder Kc3 werden mit e3 beantwortet.
Stattdessen verwechselte Carlsen die Züge und, wie das so mit Trends ist, verlor sogar nach einem weiteren verfehlten Zug.
80…Kg2? 81. Ke3 Rb2? (81…Rb1=) 82.d5+- Rxc2 83. d6 c3 84. d7 Rd2
85. d8=Q Rxd8 86. Bxd8 h4 87. gxh4 87. .. g3 88. f6 c2 89. Kd2 e3 + 90. Kxc2 e291. Ba5 1-0
In der zweiten Runde schlug Caruana überzeugend Karjakin und remisierte in der dritten gegen Anand (der wohl das erste Mal seit langem unter dem Eloschnitt des Turnieres liegt), nachdem er lange mit Mehrbauer um den Sieg gekämpft hatte. In der vierten traf er dann auf Vallejo und zauberte ein hübsches Finale auf das Brett. Bevor wir dazu kommen, allerdings noch eine übersehende Kombination aus der Partie Carlsen-Aronian. Wahrscheinlich wissen es die meisten dank Chessbase bereits, aber die Nummer 1 und Nummer 2 der Welt übersahen in ihrer Partie eine Kombination, die wohl 70% der Vereinsspieler sehen würden – wenn man ihnen denn sagt, dass in dieser Stellung eine Kombination in der Stellung liegt.
Carlsen,Magnus (2843) – Aronian,Levon (2816)
Nach 27.Lf4
Aronian spielte hier 27…Lc3, womit er was verpasste?
Als Carlsen-Fan muss ich ein bisschen meinen Liebling in Schutz nehmen: Gegen Caruana hatte er so lange nach einem Gewinnweg gesucht, dass er um den 80. Zug herum praktisch nur noch von seinem kümmerlichen 10-Sekunden-Bonus lebte. Damit waren die komplizierten Varianten unmöglich zu berechnen. Man könnte natürlich sagen, dass Carlsen dann besser schon vorher Remis gemacht hätte, aber er spielt halt immer auf Gewinn und oft klappt es ja auch.
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