Landesliga, 1.Runde: SC BW Kirchentellinsfurt – SG KK Hohentübingen 3:5
Wie geht es weiter nach Corona? Für die erste Mannschaft der Königskinder ist vieles unsicher in dieser ersten Saison nach dem Beginn der Pandemie. Viele altgedienten Stammspieler können noch keine 100% Einsatzbereitschaft versprechen, weshalb in dieser Saison unsere Aufstellung wohl von Spieltag zu Spieltag wechseln wird. An diesem ersten Spieltag war es besonders aufwendig, aber zu Glück ließen sich Jörg und schließlich auch Heiner (“Darf ich schnell Remis machen?”) doch dazu breitschlagen. Vielen Dank an die alten Recken. Der Rest der Mannschaft (naja, bis auf den Mannschaftsführer) strotzte allerdings vor Jugendlichkeit mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren.
Kirchentellinsfurt ist immer freundlicher Gastgeber, so auch dieses Mal. Besonders freundlich, dass sie gleich das erste Brett frei ließen und somit Martin Schmidt (Brett 1) direkt einen kampflosen Punkt bescherten. Es ist jetzt nicht ungewöhnlich, dass K’furt nach so einem Beginn an allen anderen Brettern schnell Unentschieden gibt, aber dieses Mal hatten sie wohl Blut geleckt. Nur Jörg Jansen (3) wurde schnell ins Remis entlassen, auch wenn seine Partie gegen Peter Schlotterbeck ausgangs der Eröffnung ein paar interessante Momente aufwies.
Den ersten wirklichen Punkt nach ziemlich genau 22 Monaten holte dann Yannik Hurm (7). Er zwar in der Eröffnung einen kritischen Moment zu überstehen, packte danach aber sein strategisches Wissen aus. Das Läuferpaar und die Kontrolle der offenen Linie reichten zu einem Bauerngewinn und ein paar Züge späte sah Roland Staiger ein, dass die Stellung aussichtslos war. Martin Häcker (6) erhöhte dann auf eine 3.5-0.5 Führung in der “Partie des Matches” (für mich) – bisher leider keine Notation verfügbar. Timo Langer opferte in der Eröffnung einen Bauern für ziemlich nebelhafte Kompensation, aber auf einmal sah Martins Stellung doch schlecht aus – vor allem die nicht machbare Rochade schien ein Problem zu sein. Nach ein paar weiteren Zügen in einer hochkomplexen Stellung waren beide Könige gefährdet. Martins war in der Mitte des Brettes, dagegen schielte auf den weißen König bereits seit geraumer Zeit ein gegnerischer Turm. Ein taktischer Überseher des K’furters beendete dann die Partie mit Matt.
Mathis Hofele (5) massierte derweil den missratenden Franzosen von Johannes Schuler. Während Schwarz wenig unternehmen konnte, brachte Mathis alles am Königsflügel für seinen Durchbruch in Stellung. Und unter den Augen (metaphorisch) seiner überraschend angereisten Eltern brachte er ihn mit ein paar genauen Zügen zur Vollendung. Währenddessen hätte Nikolas Wildermuth (8) eigentlich verlieren sollen, entkorkte sein Gegner Martin Eisele doch auf einmal den “Zug des Matches”. Nikolas probierte den einzigen vorhandenen Schwindel, der am Ende sogar Erfolg hatte, da sein Gegner einen Zug zu wenig rechnete und so eine 100% Punkteausbeute der 3 Martins in diesem Match verhinderte.
Und was machte unser Mister “Remis” Heiner Uhlig (4)? Die Partie gegen Jürgen Berner war schwerblütig und von einem großen Bedenkzeitverbrauch, insbesondere auf der Seite des K’furteres gekennzeichnet. Vielleicht etwas eingerostet (er war da nicht der Einzige)? Dann nahm sie auf einmal aber Fahrt auf und auch Heiner wähnte sich im Vorteil, hatte Blut geleckt. Aus den entstehenden Verwicklungen kam aber Weiß besser heraus und Heiner musste nach einem Turmverlust aufgeben. Ähnlich verlief die Partie von Marius Hurm (2) gegen Bernd Schönwälder. Auch hier schien es eher Marius zu sein, der besser stand und dann ein (sogar nicht inkorrektes) Figurenopfer startete, um am Ende in Zeitnot gegen einen einfachen Abzug zu verlieren.
Ein durchaus Mut machender 5-3 Sieg über einen immer schwierigen Gegner. Schön auch das gemeinsame Essen von immerhin sechs aller Spieler danach, mit dem Japengo wurde auch einmal ein neuer Ort angesteuert.
Partienanalyse
Zuerst der Schnipsel mit dem schon angekündigten “Zug des Matches”.
Marius hatte seine Chancen:
Mathis spielte eine trockene Positionspartie.