Wieder einmal gute Nachrichten…

25.02.2024: SG KK Hohentübingen – SF Göppingen 2 5.5:2.5

… zu berichten erfreut das Chronistenherz dann doch etwas mehr als die vergangenen Runden. Gegen Göppingen 2 waren wir zum Siegen verdammt, aber die Voraussetzungen schienen doch günstig: Nicht nur spielten wir gegen die ratingmäßig schwächste Mannschaft der Liga (die allerdings immerhin dem Tabellenzweiten Ostfildern ein Remis abgerungen hatte) sondern wir traten sogar mit einer starken und vollzähligen Mannschaft an.

Einen Blitzsieg fuhr Anastasiia Luzgina (Brett 7) gegen Fred-Jürgen Hock ein. Nachdenken auf die Bedenkzeit ihres Gegners schien ihr zu reichen und nach ihrem Figurengewinn gab der Weiße bald auf. Danach drehte sich der Wind aber erst einmal in die Gegenrichtung, da Julius Heller (4) von Minh Cuong Trans Eröffnung überrascht wurde. Caro-Kann hatte er nicht auf dem Schirm und er kam in der Partie nie wirklich selber ins Spiel.

Nach seiner Krankheit letztes Mal gab Sinan Ketterer (8) nun sein Re-Debut – und er konnte nur gewinnen: Entweder die Partie – oder er sicherte sich endlich eine DWZ (bisher 7/7 aus gewerteten Partien). Gegen Lennart Kittel hielt er auch gut mit, übersah aber im Mittelspiel, dass sein Läufer auf der Brettmitte gefangen war und einfach abgeholt werden konnte. Martin Häcker (6) hatte gegen Philipp Natterer eine Qualität gewonnen, aber als sein Angriff langsam verflachte und ein Konter drohte nahm er das gegnerische Remisangebot an. Eine Niederlage kurz vor Examensprüfungen ist auch sicherlich keine gute Idee.

Das Brett von Martin Schmidt (1) war nach wenigen Zügen umringt, da sein Gegner Ferdinand Wonisch (der ratingschwächste der Göppinger) ihn in eine Eröffnungsfalle locken konnte. Martin lockte aber zurück mit einem Damengewinn, auf den der Göppinger glücklicherweise einging statt einfach die Qualität zu nehmen. Der “Damengewinn” entpuppte sich dann jedoch als Tausch der Dame gegen drei Leichtfiguren – und im weiteren Verlauf fand Weiß kein Mittel gegen die Figurenübermacht des Königskindes. Eine nette Schlusskombination beendete die Partie.

Bei dem Stand von 2.5:2.5 mussten nun die drei Hurm-Partien die Entscheidung bringen. Als erster war Marius Hurm (2) fertig, der gegen Andreas Schmülling aus der Eröffnung heraus eine sehr angenehme Position mit zwei Mehrbauern bekam, aber dann eine Turmaktivierung zuließ die ihn seinen kompletten Vorteil kostete. Es ging hin und her mit einem faszinierenden Endspiel, in dem sein Gegner lange eine Remisstellung verteidigte – aber schließlich doch fehlgriff und die Umwandlung von Marius’ Bauern zuließ.

Yannik Hurm (3) hatte es mit dem zweitstärksten Göppinger zu tun. Eduard Kepp gewann einen Bauern, aber Yannik fand eine versteckte Grundreihenschwäche, die ein gegnerischen Qualitätsopfer erzwang. Die technische Phase meisterte er dann ohne Probleme, auch wenn sie sich sehr lange hinzog – erst eine Mehrdame+Turm brachte Kepp schließlich dazu, das Handtuch zu werfen.

An Brett fünf war die stärkste Paarung des Matches: Mit Selimhan Cilo und Moritz Hurm trafen zwei 2000er aufeinander (über diese Zahl seines Gegners war Moritz vor Beginn noch sehr erstaunt, kündigte aber trotzdem seinen Sieg an). Mit dem typischen Igelvorstoß d5 setzt Moritz im Mittelspiel das Brett in Brand und niemand, weder Spieler noch Zuschauer, konnten die Stellung richtig einordnen. Als sich der Rauch lichtete, hatte Moritz für zwei Leichtfiguren einen Turm gewonnen – materiell nicht das Beste. Aber während die gegnerischen Leichtfiguren ziemlich unkoordiniert herumstanden, unterstützte Moritz Turm seinen Freibauern, der schließlich eine Figur gewann. Auch hier dauerte es noch lange bis zum Ende, aber trotz Zeitnotschlacht vor der Zeitkontrolle (Moritz ließ seine Uhr einmal auf 3 Sekunden, sein Gegner sogar zweimal auf 1 Sekunde ablaufen) hatte Moritz alles im Griff und erhöhte den Sieg auf 5.5 Brettpunkte.

Nun haben wir es selber in der Hand: Im nächsten Spiel gegen Plochingen muss ein Sieg her, dann sind wir sicher. Bei einem anderen Ergebnis wird es allerdings doch etwas knapp und wir müssen auf Schützenhilfe und/oder eine Überraschung im letzten Spiel gegen den Tabellenzweiten Ostfildern setzen.

Beim Stand von 2.5:2.5 hängt alles an den Hurm-Brüdern – sieht aber schon sehr gut aus

Aufgaben

Partien

Schreibe einen Kommentar