Wenn man doch immer Weiß haben könnte

40. Untergrombacher Open (2.-6. Januar 2024)

Leider fanden sich dieses Jahr keine Köki-Mitspieler für das fast schon traditionelle Staufer-Open, also meldete ich mich stattdessen für das mir besser gelegene Open in Untergrombach an (bei Bruchsal).

In Runde 1 ging mit Schwarz zum wiederholten Mal mein Turnierauftakt schief. Eine schwer zu verteidigende Stellung für mich verteidigte ich zu ungenau, und ließ dabei entscheidendes Material liegen. (Hier übrigens noch die Anmerkung, dass ich bitte nicht mehr gegen Spieler vom SC 1922 Ketsch spielen möchte, da stehe ich momentan 0.5/3, obwohl die jeweils nur ca. 1800 DWZ hatten)

Mit Weiß lief es dann besser. Zwar waren meine Figuren im Mittelspiel irgendwie schlecht platziert und ich hätte unter einen bedrohlichen Angriff kommen können, aber irgendwann war es der unrochierte gegnerische König, der die wirklichen Probleme hatte.

Aber in der nächsten Schwarzpartie reichte es nur zu einem Unentschieden. Für kreative, aber korrekte Züge wurde ich mit einem guten Läuferpaar belohnt, aber wirklicher Vorteil war daraus schwer zu erzielen. Nur in der Endstellung hätte ich vielversprechend 1 Dame gegen 2 Türme geben können, aber das fiel mir erst 10 Minuten nach der Punkteteilung auf.

Der nächste Sieg kam dann mit der nächsten Weißpartie. In einem Spanier gingen meinem Gegner nach und nach die Züge aus, die nicht grausig zu spielen waren. Der grausige Zug, der dann gespielt wurde, riss die Königsstellung auf. Seine Majestät konnte zwar überleben, für seine Bauernschar sah es aber deutlich schlechter aus.

In Runde 5 wurde ich dann für eine äußerst witzige, aber auch dubiose Eröffnung bestraft. Allerdings muss man auch anmerken, dass es 2 Stellungen gab, an denen ich Vorteil hätte erlangen können. In Runde 6 bekam ich dann widerum nach 5 Zügen einen Bauern geschenkt, mit dem es sich leicht gewinnen ließ. (Große Überraschung, wieder mit Weiß).

In Runde 7 stand ich zuerst ziemlich gedrückt, aber als die bisher sehr geschlossene Stellung aufging, waren es inzwischen die gegnerischen Figuren, die sehr inaktiv hinten rum standen. Da ging Matt setzen auf einmal leicht. Man kann also auch mit Schwarz gewinnen.

4.5/7 gegen durchwegs 100-400 Punkte schwächere Gegner ist rein objektiv eigentlich ein schlecht verlaufenes Turnier. Trotzdem: Unzufrieden war ich nicht. Keine verdorbene Gewinnpartie, kein sicheres Unentschieden noch weg gegeben. Stattdessen mehrere Eröffnungen, die mir nicht lagen, Stellungen, die schwer zu spielen waren und Gegner, die einfach gut spielten. Da sind ein paar kleine Fehler/Ungenauigkeiten manchmal einfach schon zu viel. Positiv zu bemerken sind immerhin die 3/3 mit Weiß.

Zu erwähnen ist hier noch der Turnierverlauf von Köki-Gast Julius Malsam, der einen Platz hinter mir gesetzt war und einen halben Punkt weniger hatte, aber das bedeutend bessere Turnier spielte, mit deutlich stärkeren Gegner und zB in Runde 2 gegen den Vorjahressieger erst nach fast 6 Stunden verlor.

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