In der dritten Runde bei den Deutschen Vereinsmeisterschaften U16w wartete auf die Königskinder mit dem Hamburger SK 1830 einer der renommiertesten Schachklubs Deutschlands. Deren Mädchenteam belegte Rang 4 der Setzliste, sodass ein Kampf auf Augenhöhe zu erwarten war. Allerdings fehlte den Hamburgerinnen ihre stärkste Spielerin.
Stela Moldovan hatte diesmal etwas Glück, dass ihr ihre Gegnerin remis anbot. Denn eigentlich war ihre Stellung schon ziemlich ungemütlich geworden. Die Führung für die Königskinder brachte dann Angelina Agalykova: Milana Krasikova öffnete die Linien (a- und f-Linie), auf denen Angelina ihre Türme positioniert hatte. Angelina nutzte dies sauber aus, drang in die gegnerische Stellung ein und hatte kurz darauf den vollen Punkt in der Tasche.
Anastasiia verlor im Mittelspiel einen Bauern und fand sich im Endspiel mit einem Freibauern ihrer Gegnerin konfrontiert. Diese war sich allerdings anscheinend nicht so recht im klaren, wie sie diesen Bauern gewinnbringend verwerten sollte und gab sich mit einem Unentschieden zufrieden.
Tatiana Moldovan konnte sich gegen Alissa Wartenberg langsam aber sicher die Kontrolle über die c-Linie erringen und festigen. Darüber konnte sie ihren Turm an den König heranführen, wonach ihr Angriff recht stark aussah. Ihre Gegnerin streckte denn auch die Waffen.
Mit dem notwendigen Quäntchen Glück hatten die Königskinder also 3:1 gewonnen und belegten nun Platz 3 der Tabelle. In der folgenden Runde wartete mit dem SSV Altenberg ein durchaus hoch einzuschätzender Gegner, auch wenn Altenberg in der Runde zuvor das “Sachsenderby” gegen Chemnitz mit 0:4 verloren hatte.
Wie man weiß, sind nun angeschlagene Boxer oft die gefährlichsten – diese Lektion musste auch Angelina Agalykova gegen Diana Glotz lernen, als sie – in ohnehin schon prekärer Stellung – eine Fesselung unterschätzte und dann mit einer Leichtfigur weniger weitermachen musste. 0:1. Dies machte allerdings Anastasiia Luzgina schnell wieder gut: sie hatte zwar aus einer aussichtsreichen Stellung heraus einen Bauern eingestellt, konnte aber im Folgenden die Initiative ergreifen und bald war Nora Egers Springer nicht nur gefesselt, sondern auch vierfach angegriffen und nur dreimal gedeckt. Zudem dominierten Anastasiias Figuren auch noch das Brett. Daher 1:1. Ausgleich!
Tatiana Moldovan stand gegen Ronja Jacobasch zeitweise ziemlich gedrängt, plausible Chancen bestanden für die Sächsin allerdings auch nur durch die Beherrschung der a-Linie. Als Tatiana auch dort den Druck durch den Abtausch aller Schwerfiguren neutralisiert hatte, konnte bald darauf Frieden geschlossen werden.
Damit hing das Ergebnis nun an Stela Moldovan. Stelas hatte beim Versuch, einen Königsangriff aufzubauen, zu viel riskiert und musste nun eine völlig triste Stellung irgendwie retten. Cosima Müller tauschte die Schwerfiguren ab und hatte nun ein Bauernendspiel mit gleichfarbigen Läufern und Mehrbauern. Doch Stela kämpfte unbeirrt weiter. Ihre Gegnerin sah den Gewinnweg nicht und Stela bekam sogar noch eine Stellung mit 2 Mehrbauern für einen Läufer. Cosima Müller opferte zwar noch den Läufer, um die zwei Bauern zu bekommen und mit dem König näher an den letzten verbliebenen Bauern zu sein. Allerdings gelang es Stela, im richtigen Moment ihren Randbauern zu opfern, um ihrer Gegnerin selbst einen Randbauern zu verpassen und mit dem König im Quadrat zu sein. Somit musste sich ihre Gegnerin in das Remis fügen. Dadurch war das 2:2 der Mannschaft gesichert.
Nach vier Runden haben unsere Mädchen also 6 Punkte und belegen damit Rang 6, sind allerdings mit Rang 2 punktgleich. Einzig und allein die SG Porz hat alle 4 Matches bislang für sich entscheiden können. Die SG Porz ist auch der nächste Gegner für die Königskinder. Wir dürfen also gespannt sein, was der kommende Tag bringt.
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