Lokalderby bestritten – 2:6 erlitten

08.10.2023: Landesliga Runde 2

SK Bebenhausen 2 – SG KK Hohentübingen 1 6.0:2.0

Zur zweiten Runde der Landesliga stand ein “Auswärtsspiel” gegen Bebenhausen an. Diese waren wohl weniger amüsiert über ihre 3 denkbar knappen zweiten Plätze der vergangenen Saisons und zogen mehrere Spieler aus der Ober- in die Landesliga. Somit ist Bebenhausen der absolute Titelfavorit dieses Jahr und bringt teilweise astronomisch hohe Rating-Unterschiede ans Brett.

Gegen uns stand eine durchschnittliche Differenz von 162 DWZ-Punkten pro Brett am Sonntagmorgen bereit. Dies gab zu befürchten, dass das diesjährige Tübinger Derby in der Landesliga etwas einseitiger als sonst ausfallen würde. Aber andererseits hätten auch noch weitere Bebenhäusener Geschütze aufgefahren werden können, da ging dann ja vielleicht doch noch was.

Paulina Stasaitis (8) beendete als Erste ihre Partie, leider mit einer Niederlage. Materialtechnisch stand sie gegen einen ca. 350 DWZ-Punkte stärkeren Gegner lange gut mit, allerdings musste sie die einzige offene Linie abgeben und hatte Probleme, langfristig dem Figurenspiel standzuhalten. Nikolas Wildermuth (5) spielte lange mit einem Bauern mehr aus der Eröffnung, verlor dann aber nach einer taktischen Wendung die Kontrolle über die lange Diagonale. Nach und nach musste er mehrere Bauern geben, bis er im Endspiel auf verlorenem Posten stand.

Als es dann auf die Zeitkontrolle zuging, holte Moritz Hurm (6) den ersten Punkt für die Königskinder. Nachdem er den Gegner schon mit seinem zweiten Zug an die Grenzen dessen Eröffnungskentnisse bringen konnte, hatte er eine angenehmere Stellung mit mehreren taktischen Komponenten, von denen eine dann durchschlug. Mit nun einem Bauern mehr und nochmal besserer Stellung erreichte ihn die Aufgabe. Auch Yannik Hurm (3) hatte gegen einen Titelträger eine aktive und bestimmende Stellung aus der Eröffnung erhalten, aber ein unachtsamer Zug brachte seinen Turm und sein Zentrum in arge Bedrängnis. Als dann beide Dinge nur gegen den geringen Trostpreis einens Läufer verloren gingen, brach die Stellung überall auseinander.

Marius Hurm (2) war gegen einen sehr präzisen Gegner immer nur minimal zu langsam. Im Endspiel kostete ihn das eine Figur. Auch der letzte Versuch, mit den Bauern durchzubrechen war wieder mal genau einen Zug zu langsam. Mit 4:1 Punkten gegen uns konnten wir uns somit keinen Punktverlust mehr leisten. Aber Julius Heller (4) konnte nicht mehr als ein Remis erzielen. Und auch damit war er noch gut bedient, nachdem sein schwarzer Läufer völlig von den gegnerischen Springern und den eigenen Bauern dominiert wurde. Irgendwie konnte er dann noch alles oft genug decken und ein weiteres Eindringen blockieren. Mit Blick auf die beiden restlichen Bretter war die Punkteteilung aber auch völlig okay.

Martin Häcker (7) spielte eine wechselhafte Partie. Beide Seiten hatten Möglichkeiten zum Partiegewinn, die für menschliche Spieler allerdings echt schwer zu sehen waren. Am Ende waren dann nur noch die Damen gegen offene Könige auf dem Feld, das sicherte das Remis trotz eines Minusbauern. Somit ist er nun (zwischenzeitlich) alleiniger Topscorer mit 1,5/2. Martin Schmidt (1) hatte in neuer Eröffnung eine taktische Kombi erspäht, aber nach einem verpassten Zwischenzug musste er in Figur+Bauer gegen Turm abwickeln. Er probierte es noch lange, aber irgendwann gab die Schwerfigur den Ausschlag.

Somit standen bei uns leider nur 2 Punkte gegen 6. Zwischendurch sah es allerdings ganz gut aus, bevor mehrere Partien kippten. Manch einer wird sich auch noch später geärgert haben. Hätte man doch nur in dem einen Zug was anderes gemacht. Aber insgesamt hatte man mit einer Niederlage wohl doch irgendwie rechnen müssen.

Hervorzuheben sind: 1. Die Eröffnungen. Da hatten viele Bebenhäuser Nachteile und mussten richtig Zeit investieren. 2. Auch teilweise haushoch verlorene Partien wurden bis zum Ende gekämpft. Julius und Martin H. konnten sich noch retten, bei Marius und Martin S. fehlte nicht mehr viel.

Aus: Schmidt, Martin – Kasüschke, Lars

Stellung nach 12. …Sxc5. Es folgte 13. Sxb5 Lxf3 14. Dxd8 Txd2 15. Txc5 Le2! wurde übersehen, ansonsten Vorteil für Weiß 16. Sd4 Lxf1 17. Txa5 Nur mit sehr genauem Spiel wäre der Materialrückstand jetzt noch auszugleichen.

Der Computer spuckt hier noch die wahnsinnige Variante 14. Dxf3 Sxb3 15. Sd6+ Ke7 (15… Kf8 Dc6+-) 16. Se4 Sxc1 17. Txc1 Tc8 18. Lxf6+ Kf8 19. Td1 gxf6 20. Txd8+ aus. (17. Sxf6 Se2+ 18. Kh1 wird nochmal verrückter, mit vielen einzigen Zügen, wo man kaum versteht, warum)

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