Zum ersten Zwischenziel getaumelt

1.Runde Landesliga: SV Urach – SG KK Hohentübingen 3:5

Natürlich sollte das Ziel in einem Turnier immer sein, es zu gewinnen, wie mir noch einmal eindringlich von meinem Co-Captain Marius nahegelegt wurde. Ich formuliere mal so: Für uns als siebtgesetzten sind die Hürden für einen Sieg in der Landesliga sicherlich etwas höher als für andere Mannschaften. Und so diente das erste Spiel gegen Urach als eine wichtige Standortbestimmung.

Urach ist bekannt dafür, eine sehr zuverlässig spielende Stammacht zu haben und das zeigten sie bereits im ersten Spiel, als sie mit ebendieser Stammacht antraten. Dennoch haben wir in den letzten Jahren gute Erfolge gegen Urach gefeiert und der Start verlief auch sehr schwungvoll: Sowohl Martin Häcker (Brett 7) als auch Yannik Hurm (5) spielten gut vorbereitete Angriffsvarianten gegen Philip Klaß und Stephan Ostertag und zwangen ihre Gegner nach kurzer Zeit zur Aufgabe.

Paulina Stasaitis (8) hatte mit Dario Juric einen ganz schönen Brocken vor sich, löste diese Aufgabe aber mit Bravour und hielt ein sicheres Unentschieden. Ganz zufrieden war sie am Ende (im Gegensatz zu ihrem Mannschaftsführer) aber trotzdem nicht, hatte sie gegen diesen Gegner doch bereits einmal gewonnen.

Marius Hurm (2) stand gegen Werner Frei erst leicht besser, dann leicht schlechter – und dann auf einmal gewonnen. Für den Beobachter schien er immer gute Kompensation für einen geopferten Bauern zu besitzen und irgendwann brauch Weiß unter dem Druck zusammen.

Nun hätte Martin Schmidt (1) gegen Moritz Kracke direkt den Sack zumachen können – aber wie in dem kürzlich stattgefundenen Erbe-Lauf knickte es bei ihm nach einem ordentlichen Start auf einmal in der zweiten Runde ein.

Zwischen diesen beiden hatte sich in den vergangenen Jahren eine Art freundschaftliche Rivalität am Spitzenbrett der beiden Vereine entwickelt, in den letzten beiden Begegnungen mit dem besseren Ende für das Königskind. Dieses Mal spielte Martin eine anspruchslose Eröffnung mit Weiß und Kracke konnte leicht ausgleichen, brachte sich dann aber selber in große Schwierigkeiten – die Selbstfesselung war wohl nicht die beste Idee. Das Königskind hatte zweimal die große Möglichkeit zu einer sicheren Mehrfigur, sah aber die entscheidenden Endzüge nicht und das resultierende Mittelspiel mit Dame gegen Turm+Figur+Bauer entpuppte sich als sehr viel schwieriger als gedacht, so dass das angebotene Remis sehr gerne angenommen wurde.

Damit war der Mannschaftssieg erst einmal vertagt, aber ein Remis sollte aus den letzten drei Partien doch hoffentlich herrausspringen? Erst einmal musste Moritz Hurm (6) zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine Niederlage quittieren. Gegen Johannes Krier stellte er in einem komplizierten Mittelspiel eine Figur ein und konnte die Partie trotz großem Kampf nicht mehr retten.

Glücklicherweise hatte Jörg Jansen (4) inzwischen aber seine eigentlich schon verloren geglaubte Partie zuerst zu einem remisigen und dann, nach einem Gewinnversuch seiner Gegnerin Thuy Linh Hoang-Tietjen, sogar gewonnen Endspiel geführt. Es war aber extrem kompliziert, ein einziger Fehlschritt konnte den Verlust seiner beiden Bauern gegen den gegnerischen Turm bedeuten – und bitterer Weise kam es dazu auch am Ende.

Nun lag es an Matthias Hönsch (3), der gegen Torsten Gnirk eigentlich eher ein schnelles Remis anpeilte, sich nach der Eröffnung aber unvorhergesehener Weise in einer guten Stellung wiederfand. Im folgenden hätte er auch konsequenter fortsetzen können, gewann aber im Endspiel durch gute Figurenaktivität einen Freibauern und durch präzises Spiel im folgenden auch die Partie.

Und so schafften wir es gerade noch ins Ziel mit einem vom Ergebnis her ganz ordentlichen 5-3. Mit dem Setzranglistenersten Bebenhausen erwartet uns in der zweiten Runde dann gleich eine der oben erwähnten großen Hürden. Mal schauen, wie wir uns in zwei Wochen schlagen.

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