Am 01.07.2023 fand wieder einmal die Baden-Württembergische Endrunde statt, heuer in Rottweil. Es ging um die Qualifikation zur Deutschen Vereinsmannschaftsmeisterschaften (DVM). Im maskulinen Bereich hatten die Königskinder dieses Mal kein Team dabei, nachdem bei der Württembergischen Mannschaftsmeisterschaft die U14 – krankheitsbedingt nur zu Dritt – knapp an der Qualifikation vorbeigeschrammt war (wir berichteten).
Glück im Unglück: zeitgleich fand auch die Baden-Württembergische Meisterschaft im Bereich U16 weiblich statt. Eine Vorqualifikation war nicht erforderlich. Und weil Tatiana und Stela Moldovan sowie Paulina Stasaitis, eigentlich Stammspielerinnen in der U14, nun nicht bei der BW-Endrunde eingebunden waren, konnten die Königskinder in der U16w eine starke Mannschaft aufstellen: unterstützt wurden Tatiana, Stela und Paulina von Angelina Agalykova und Anastasiia Luzgina. Auch diese spielen für ihr Alter bereits sehr stark. Deshalb gingen die Königskinder als klarer Favorit in das Turnier.
Der Austragungsmodus des Turniers war freilich ein äußerst ungewöhnlicher: statt 4er-Teams gegeneinander antreten zu lassen, sollten die Mädchen einzeln in einem Turnier antreten und erst am Schluss wurden die erreichten Punkte der Mädchen addiert. Damit konnten Mädchen aus einem Team gegeneinander gelost werden – und so kam es auch. So wurde schon in der zweiten Runde Stela gegen Tatiana gelost.
Geschadet hat es unseren Mädchen allerdings nur wenig. Alle Königskinder-Mädchen waren von Anfang an in der Spitzengruppe vertreten. Stela Moldovan gewann das Turnier ungeschlagen und musste auch nur in der Schlussrunde gegen Angelina in ein Remis einwilligen (4,5 Punkte aus 5).
Stela Moldovan (in der Mitte)
Auch bei ihrer Zwillingsschwester Tatiana und bei Paulina Stasaitis lief es rund: beide unterlagen zwar Stela, gewannen aber ihre übrigen vier Partien.
Paulina Stasaitis (am vorderen Brett rechts)
Eine etwas schwächere Tagesform hatten Angelina Agalykova und Anastasiia Luzgina erwischt, die mit drei Siegen und zwei Remis aber immer noch auf den Plätzen 4 und 5 landeten und demonstrierten, dass sie zu den stärksten U16-Mädchen in “The Länd” gehören.
Angelina Agalykova (am vorderen Brett rechts)
Somit waren die Plätze 1-5 mit den Königskindern belegt. Das bedeutete natürlich Platz 1 in der Mannschaftswertung. Dieser Erfolg kann kaum hoch genug eingeschätzt werden wenn man bedenkt, dass bis auf Anastasiia alle Mädchen noch in der U14 startberechtigt gewesen wären.
Tatiana Moldovan (2. v. l.) und Anastasiia Luzgina (3. v. l.) holen sich Pokal und Urkunde ab. Zur rechten Neu-Königskind Karl Herzig, der für die Württembergische Schachjugend vor Ort war
Mit diesem Turniersieg im Rücken werden die Mädchen an der Deutschen Meisterschaft U16w teilnehmen, die zwischen den Jahren in Magdeburg stattfindet. Dort werden durchaus ebenbürtige Kaliber auf die Königskinder-Mädels warten. Dennoch müssen sie sich auch dort vor niemandem verstecken und die Chancen auf eine Medaille stehen so gut wie nie zuvor in der 17jährigen Geschichte unseres Vereins.