Hellwach gegen Urach

02.04.2023: Landesliga Runde 8: SG KK Hohentübingen 1 – SV Urach 1 6.5:1.5

Gleichzeitig zur letzten Runde der dritten Mannschaft (die eine Stunde früher begann) spielte die Erste gegen Urach. Für beide Parteien sind Meisterschaft und Abstieg schon in praktisch unerreichbarer Ferne, gemeinsam mit Neckartenzlingen und Reutlingen hat sich allerdings inzwischen ein lustiger und enger Vierkampf um die Plätze 3-6 entwickelt.

Martin Schmidt (1) war erstaunlich schnell fertig. In einer Wiener Partie spielte er auf entgegengesetzte Rochaden, aber bevor es überhaupt richtig spannend werden konnte, gewann unser Spitzenbrett eine Qualität und das Spiel. Bei Jörg Jansen (5) kam eine abstruse Nebenvariante im Franzosen aufs Brett, er stand besser, und nahm noch im 14. Zug ein mannschaftsdienliches Remis an, da schon viele seiner Mannschaftskollegen enorme Vorteile rausgespielt hatten. Die erfolgte Punkteteilung kam uns ganz gut entgegen.

Auch Lauritz Jansen (3) und Moritz Hurm (6) mussten nicht viel länger als 20 Züge spielen. Lauritz baute eine massive Bauernwand am Damenflügel auf und dominierte auf den schwarzen Feldern, während sein Gegner sich genötigt sah, viermal am Stück mit dem gleichen Springer zu ziehen, nur um ihn dann auf c1 zu postieren. Ein taktischer Schlag brachte die Aufgabe. Moritz opferte im vierten Zug seine Figur, kannte sich noch viele Züge länger als sein Gegenüber aus, und schlug mit massiver Kompensation zum König durch.

Gegen den bisherigen Topscorer der Liga trug nun Yannik Hurm (7) ein uns entgegenkommendes Remis ein. Zwischendurch hätten ihn seine Nachteile in der Zentrumskontrolle böse kosten können, aber er entkam und keiner der beiden sah danach mit ungleichfarbigen Läufern einen vorteilsbringenden Plan. Marius Hurm (2) war wahrscheinlich das einzige Königskind an diesem Tag, das mal schlechter stand. Ein “geopferter” Bauer zahlte sich zuerst nicht so richtig aus, doch dann brach er auf der siebten Reihe mit Schwerfiguren ein und konnte die Partie noch zum Sieg drehen.

Paulina Stasaitis (8) eroberte durch einen geschickten Damentausch zwei Bauern, schien dann kurz davor zu stehen, den Vorteil im Endspiel aus der Hand zu geben, aber schnappte sich mit einem Zwischenschach stattdessen eine Figur. Den Vorteil ließ sie sich dann nicht mehr nehmen. Julius Heller (4) hatte in einer Wiener Partie (ist das wieder in Mode?) zuerst leichten Vorteil, spielte dann nicht aktiv genug. Er landete in einem Turmendspiel, mit etwas passiveren Figuren und nur an einer einzigen Stelle hätte seine Gegnerin in Vorteil kommen können, doch stattdessen tauschten sich alle Figuren bis auf die Könige ab.

Mit diesem stattlichen 6,5:1,5 ohne eine einzige Verlustpartie sind nun alle Mitglieder des Mittelfeld-Quartetts auf genau 10 Mannschaftspunkten gelandet, mit nur noch einer Runde zu spielen.

Bilder (von Jörg Jansen)

Vorne Marius Hurm gegen Werner Frey, dahinter Martin Schmidt gegen Moritz Kracke, in zweiter Reihe Julius Heller gegen Thuy Linh Hoang-Tietjen.
Lauritz Jansen während Zug 3
Moritz Hurm kurz vor seinem Figurenopfer, im Hintergrund noch Johannes Großmann und Hans Freitag
Königskinder aus beiden Mannschaften jeweils hinten am Brett sitzend, v.l.n.r: Moritz Großmann, Marc, Paulina, Axel, Yannik, Julius
Siegeressen

2 Kommentare

  1. Kurze unwichtige Anmerkung: Ich habe nicht Remis angeboten…

  2. Martin Schmidt

    Schöner Bericht und schöne Fotos

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