Einen Platz unter der Setzliste

In der letzten Runde spielten wir gegen die SF Blauer Springer Paderborn – stark aber schlagbar. Nur leider nicht für uns an diesem Tag. Teo kam nicht richtig in die Gänge und musste am Ende über das angebotene Remis sehr froh sein. Tatiana setzte meine Ansage um und kniete sich tiefer in ihre Partie ein. Leider saß ihr der DWZ-stärkste Spieler des gesamten Turniers gegenüber, so dass eine kleine Ungenauigkeit reichte, dass sie in Rückstand geriet und wenig später Haus und Hof verlor.

Stela versuchte einen Königsangriff aus einer schlechten Stellung heraus, der allerdings leicht abgewehrt werden konnte – auch hier stand eine Niederlage zu Buche. In der letzten laufenden Partie von uns konnte aber immerhin Moritz noch einen schönen Sieg feiern. Er vergrößerte kontinuierlich seinen Vorteil und zeigte eine schöne technische Verwertung seines Raumvorteils. Die 1,5-2,5 Niederlage spülte uns noch einen Platz nach hinten auf Platz 15.

Ergebnisse: https://www.deutsche-schachjugend.de/2022/dvm-u14/sg-koenigskinder-hohentuebingen-ev/

Fazit(s)

Erst einmal muss ich den Ausrichter loben. Das Turnier war sehr gut organisiert, die Runden wurden schnell ausgelost (so schnell es halt ging, bei häufig lange laufenden Partien) und das Ambiente auf einem Donauschiff zu spielen war ein ganz neues Erlebnis. Auch die Unterkunft, das DORMERO-Hotel, genügte durchaus höheren Ansprüchen. Ich habe (obwohl zeitgleich noch Arbeit zu erledigen war) diese Tage mit der Mannschaft genossen.

Leider hielt das schachliche Ergebnis damit nicht ganz Schritt. Nach dem Sensationsauftaktsieg gegen Hamburg war ein wenig die Luft raus. Obwohl die Partien gut gespielt waren, gab es zu viele einfache Fehler um wirklich gut abzuschneiden.

Tatiana Moldovan hatte mit dem Spitzenbrett eine schwierige Aufgabe – viele Mannschaften haben einen sehr guten Spitzenspieler, während wir eher in der Breite besetzt sind. Ihre einzige Partie gegen einen DWZ-schwächeren gewann sie souverän und gegen den anderen Gegner ihrer Kragenweite stand sie ebenfalls klar auf Sieg. Dazu muss allerdings auch gesagt werden, dass ihre momentane DWZ vopn 1658 ein Rekordwert ist nach mehreren sehr guten Turnieren – noch Mitte des Jahres stand sie mit 250 Punkten weniger da. Arbeiten wir jetzt noch ein wenig an einer besseren Bedenkzeitausnutzung, kann sie diese DWZ mühelos bestätigen. Mit ein wenig mehr Training ist auch durchaus noch einmal ein Sprung drin.

Stela Moldovan konnte ihren eigenen Ansprüchen mit 3/7 nicht genügen, aber das bedeutet trotzdem ein ordentliches DWZ plus. Bei Stela stach mir vor allem ihr Kampfgeist heraus – sie drehte verlorene Partien zum Remis und quetschte in anderen noch den Sieg heraus, vor allem in ihrem Meisterstück in Runde 1 mit einem Sieg gegen Mika Dahrendorf (1800 DWZ).

Teo Moldovan war unser Topscorer mit 5/7 und einem furiosen Auftakt mit 3/3. Seine einzige Niederlage war in einem gewonnen Match und nur in der letzten Runde hätte er mit einem besseren Ergebnis (Sieg statt Remis) überhaupt den Mannschaftskampf beeinflusst – unser Mann für die Big Points also. Beeindruckend, aus welchen Stellungen heraus er Gegenspiel kreierte und Probleme stellte, bis seine Gegner zusammenbrachen – auch und insbesondere starke Gegner.

Moritz Großmann war als Nachrücker dabei und opferte dafür einen Teil seines Urlaubs. Glück für uns, dass sein Urlaub bei der Familie in Regensburg war, somit fiel die Entscheidung sicher etwas leichter. Schachlich war er zäh und konnte sich tief in die Partien reinknien, was am Ende 3/7 brachte – wobei 3,5/7 ohne ein mannschaftsdienliches Remis auch drinnen gewesen wesen. Das bedeutet zwar am Ende trotzdem ein DWZ-Minus, aber für ihn gilt ähnliches wie für Tatiana: Noch Mitte dieses Jahres hatte er 250 Punkte weniger und hätte damit ein ordentliches Plus erzielt.

Partien

Zum Abschluss noch einige interessanten Partien der letzten beiden Runden. Zuerst schauen wir auf Tatianas unglückliche Niederlage aus Runde 6, in der sie das Mittelspiel aber stark gespielt hatte:

Stela musste ums Remis kämpfen:

Teo konnte noch einmal gewinnen:

Moritz hätte am Ende eventuell weiterspielen können, aber sicher war da sicherlich nichts:

Dafür gewann er in der letzten Runde – leider nur für sich:

Schreibe einen Kommentar