Die schwere Schuld des Mannschaftsführers

Landesliga 3.Spieltag: SG KK Hohentübingen – SK Bebenhausen 2 3:5

Ein MF ist für vieles verantwortlich. Mannschaft zusammenstellen, Spiellokal – und dann natürlich neben der eigenen Partie auch für Anweisungen an seine Mannschaft. Gegen die zweite Mannschaft von Bebenhausen kam viel zusammen, da sich die Mannschaftsaufstellung schwierig gestaltete und wir zusätzlich noch wegen der Stilwild-Messe in das Kepler-Gymnasium ausweichen mussten. Und während des Spiels ging das weiter – aber dazu kommen wir noch.

Wir waren an (fast) allen Bretter DWZ-mäßig unterlegen, aber die ersten beiden Stunden liefen sehr vielversprechend. An mehreren Brettern waren die Bebenhäuser schon fast in Zeitproblemen und die Stellungen sahen auch gut aus. Außerdem konnten wir an dem einzigen Brett, an dem wir einen Vorteil hatten, einen Sieg einfahren: Matthias Hönsch (Brett 3) gewann gegen Lars Kasüschke, der einen schwarzen Tag erwischte, früh einen Bauern einbüßte und noch vor dem 20.Zug komplett auf Verlust stand. Leider machte Joachim Manderla gegen Anastasiia Luzgina (8) direkt den Ausgleichspunkt. Unsere Jugendspielerin stand eigentlich ziemlich gut und hatte sogar Aussichten, in ein Endspiel mit Mehrbauern zu kommen – das war dann allerdings verloren, da der gegnerische König in die weiße Stellung eindrang. Abzuhaken als “gelernt für das nächste Mal”.

Martin Häcker (5) sah gegen Joachim Kitzberger kein Land in seiner Partie, als er direkt nach der Eröffnung unter Druck geriet und diesen auch nie abschütteln konnte. Als nächstes folgte das Ende der Partie des MF Martin Schmidt (1) gegen Lars Waffenschmidt. Das Königskind stand nach der Eröffnung etwas gedrückt, konnte sich aber befreien und (trotz Damentausch) einen Angriff gegen den weißen König starten. Im entscheidenden Moment fehlte aber die Konzentration (ganz kleine Ausrede: Die Sonne schien direkt in mein Gesicht) und Weiß konnte sich gegen den direkten Mattangriff verteidigen. Die Abwicklung in das Endspiel mit Mehrbauern war auch nicht die beste und am Ende sicherte das Läuferpaar Weiß das Unentschieden.

Yannik Hurm (6) trug ein Remis gegen Oliver Omert zum Ergebnis bei. Er gewann in einem Mittelspiel-Handgemenge zwar einen Bauer, aber der war vergiftet und Schwarz übernahm die Initiative, konnte sie aber am Ende nicht in einen Sieg umwandeln. Heiner Uhlig (7) hatte sich noch in der Nacht lange vorbereitet (nachdem der MF ihm erst dann die Partien sandte), machte dann aber ärgerlicherweise in der Eröffnung einen Fingerfehler, der ihm gleich die Stellung kostete. Trotz langem Kampf musste er die Partie gegen Werner Wendler am Ende verloren geben.

Eine aussichtsreiche Partie von uns lief aber noch: Marius Hurm (2) hatte zwar gegen Christopher Freiherr von Hauff arge Eröffnungsprobleme, konsolidierte diese aber und gewann einen Bauern. Die folgende technische Verwertung dieses Vorteils zum Sieg war dann makellos. Julius Heller (4) fragte vor dem Ende dieser Partie noch an, ob er Remis machen dürfte – und leider musste der MF dann auf den Umstand hinweisen, dass in diesem Fall der Mannschaftskampf verloren wäre – auch wegen seiner eigenen, nicht gewonnenen Partie. Gern hätte ich jetzt von einer Heldengeschichte erzählt, aber am Ende eines langen Kampfes setze sich das Läuferpaar von Alexander Honisch durch, eventuell auch bedingt durch Julius’ Gewinnversuche.

Am Ende also eine 3-5 Niederlage. In Anbetracht des Spielstärkeunterschieds durchaus in Ordnung, aber immer ärgerlich, wenn durchaus mehr drinnen gewesen wäre.

Partien

(Durchklicken durch die Partie mit Klick auf Züge möglich)

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