Ein schönes Gefühl

29.September 2019: Landesliga
SV Reutlingen – SG KK Hohentübingen 3.5:4.5

Never change a winning team. Nicht ganz richtig für unsere 1.Mannschaft, immerhin kamen wir letztes Jahr auf dem dritten Platz ein und es gab zwei kleine Veränderungen – der wegen seines Studiums nach Holland abgewanderte Noah wurde durch Mathis ersetzt, während Nils für Julius in die Mannschaft kam. Mit Reutlingen stand ein guter Bekannter auf dem Programm, von dem wir uns am Ende der letzten Saison mit 4 – 4 getrennt haben.

Dieses Mal waren wir wieder fast in Bestbesetzung, nur Heiner fehlte und für ihn rückte Nikolas Wildermuth in die Mannschaft. Wie schon üblich nutzten mit Lauritz, Jörg, Georg und Martin vier Königskinder das gute Wetter und radelten den Weg nach Reutlingen. Ein wenig Luft vor einer Schachpartie schadet auch nie.

Flott beendete Lauritz Jansen (Brett 4) seine Partie gegen den Reutlinger Neuzugang Christiani. In für Lauritz ungewohnten französischen Strukturen verkünstelte sich dieser bei einem Figurenzurückgewinn und schob im Rettungsversuch gleich noch eine Figur hinterher. Martin Schmidt (3) spielte zwar vor zwei Wochen eine WAM zum Einspielen, sah aber insgesamt immernoch ziemlich eingerostet aus. Mehrere nicht gesehene gegnerische Züge resultierten am Ende in einer ziemlich passiven Stellung, in der Oliver Breitschädel – Remis anbot. Dabei spielten aber nicht nur die Stellung selber, sondern auch die Zeit und andere externe Faktoren noch eine Rolle.

Leider konnte Nikolas Wildermuth (8) bei seinem ersten Einsatz in der Landesliga noch nicht ganz mithalten und forcierte etwas ungeduldig in einem Igel gegen Ralf Hapke. …e5 erwies sich als keine gute Idee und sein Angriff schlug am Ende fehl. Ganz sicher spielte dagegen Nils Müller (5), kam gegen Frank Hablizel aber auch nicht wirklich in Vorteil, wenngleich seine Stellung optisch ansprechend aussah.

Und nun kam die große Stunde des Mannschaftsführers: Die Frage von Georg Jakob (2) nach einem Remis wurde abschlägig beschieden, sollte doch an diesem Brett der für den Mannschaftssieg notwendige Gewinn geholt werden. Und nicht viel später kam dann auch die Meldung: Oliver Maas musste aufgegeben nach einer von beiden Seiten wild gespielten Partie, in der sich Georg aber wie so häufig besser zurechtgefunden hatte.

Jörg Jansen (6) spielte lange, aber schließlich setzte er den Gewinnbemühungen von Bernd Staufenberger ein Ende, der versuchte alles aus der Stellung herauszudrücken – aber mehr war einfach nicht drin. Matthias Hönsch (1) musste leider wieder wie letzte Saison gegen den gegnerischen Großmeister Ninov eine Niederlage hinnehmen. Dieses Mal stand er aber auch die komplette Partie über gedrückt, so dass die Niederlage in gewisser Weise folgerichtig war.

Bei einem Stand von 3.5:3.5 hing es jetzt an der Partie zwischen den alten Freunden Mathis Hofele (7) und Philipp Staufenberger. Philipp hatte zwar einen Mehrbauern im Laufe der Partie gewonnen, aber Mathis verfügte über mächtiges Figurenspiel – und dass, obwohl er noch nicht einmal die beste Variante genommen hatte und mehr oder weniger freiwillig noch einen zweiten Bauern geopfert hatte. Weiterhin schlitterte Philipp langsam in eine gehörige Zeitnot und am Ende stand Mathis mit zwei Mehrbauern im Damenendspiel da. Vermutlich wäre es aber dennoch Remis geworden, wenn Philipp in diesem Moment nicht eine Fesselung und den daraus zwingenden Damenabtausch übersehen hätte. Ein glücklicher, aber irgendwie doch verdienter Sieg für Mathis – und auch eine passende Beschreibung für den gesamten Mannschaftskampf.

In vier Wochen geht es weiter – dann mit einem Heimspiel gegen Esslingen, den derzeitigen Tabellenführer.

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