Maltesische Siegesserie (2)

Die siebte Runde ging auch noch relativ flüssig von der Hand, nachdem mein junger griechischer Gegner die Eröffnung misshandelt hatte.

Sourgkounis,Angelos – Schwerteck,Michael

Malta Open (7.27), 17.11.2016 [Schwerteck,Michael]

1.d4 d5 2.Sf3 Sf6 3.e3 c5 4.Sbd2 cxd4 5.exd4 Sc6 6.h3 Obwohl mein Gegner regelmäßig “Colle” spielt, behandelt er die Eröffnung diesmal ziemlich komisch.

6…Lf5 7.c3 h6 8.Le2 e6 9.Da4

malta4

Alles sehr schnell und selbstbewusst vorgetragen, wie wenn diese Zugfolge völlig logisch oder gar vorbereitet wäre; dabei passt hinten und vorne nichts zusammen. Aus der Fesselung ist kein Kapital zu schlagen, und am Ende steht die Dame einfach schlecht.

9…Ld6 10.Se5 Dc7 Das erschien mir am einfachsten und wird auch vom Computer gelobt. 10…Lxe5 11.dxe5 Sd7 gewinnt früher oder später den Be5, da 12.f4 ein ekliges Schach auf h4 zulässt. Mit dem Läuferpaar erhält Weiß aber gewisse Kompensation. Sogar 10…0–0!? war wegen der taktischen Lösung 11.Sxc6 Dd7 12.Lb5 a6 möglich.

11.f4 Sieht aktiv aus, hat aber erhebliche Nebenwirkungen (Loch auf e4, schlechter Lc1).

11…0–0 Houdini sieht Schwarz schon jetzt deutlich im Vorteil (–0.85).

12.0–0 a6 Der Minoritätsangriff (in diesem Stellungstyp sowieso ein guter Plan) erfolgt nun sogar mit Tempogewinn. Der Rest bedarf keiner ausführlichen Kommentierung. Schwarz zieht seinen Plan konsequent durch, während Weiß am Königsflügel nichts erreicht.

13.Dd1 b5 14.a3 Tab8 15.De1 a5 16.Dh4 Se4 17.Sxe4 Lxe4 18.Le3 Se7 19.g4 b4 20.axb4 axb4 21.Tac1 bxc3 22.Txc3

malta5

22…Da7 Diesen Damenzug kann man vielleicht noch hervorheben, da er sowohl d4 angreift (und damit Lc1 verhindert) als auch das Eindringen auf a2 vorbereitet.

23.b3 Da2 24.Df2 Txb3 25.Txb3 Dxb3 Mit einem Bauern mehr bei anhaltenden positionellen Vorteilen ist die Partie gelaufen. Mein Gegner leistet auch nicht den zähesten Widerstand.

26.Lf3 Tc8 27.Lxe4 dxe4 28.f5 Tc2 29.Df4 Ein Einsteller, der mit heftigem Kopfschütteln quittiert wurde, aber die Stellung war sowieso aufgabereif (29.Dg3 f6–+).

29…Sd5 30.Dxe4 Dxe3+ 31.Dxe3 Sxe3 32.Tf3 Sd5 33.fxe6 fxe6 34.Sf7 Lc7 35.g5 Lb6 36.gxh6 Lxd4+ 37.Kh1

malta6

37…Lf6 Die letzte kleine Feinheit, um den Bh6 zu gewinnen statt abzutauschen.

38.Sd6 gxh6 39.Tg3+ Kh7

0–1

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