Knapp daneben

Verbandsliga 4.Runde: SSG Fils-Lauter – SG KK Hohentübingen 4.5:3.5

Vor den Bericht zu dem eigentlichen Mannschaftskampf gehörte heute noch ein extra Bericht – nämlich die Anfahrt, die “heute einen eigenen Bericht verdient hat” wie Matthias meinte. Schon am Donnerstag vor dem Mannschaftskampf wurde uns mitgeteilt, dass die direkte Verbindung nach Donzdorf gesperrt sei und die Umleitung etwa 20 Minuten Zeit in Anspruch nimmt. Außerdem hatten wir nur ein Auto in Tübingen bereitstehend. Also hat sich der Mannschaftsführer in den Zug gesetzt und ist nach Plochingen gegondelt, um dort zusammen mit Mathis von Matthias aufgegabelt zu werden. Das war der Plan.

Pläne und die Deutsche Bahn haben manchmal so ihre Reibungspunkte. Eine Vollsperrung nach Nürtingen zusammen mit einem nicht wirklich eingerichtet Schienenersatzverkehr benötigten für einen Notsprint von Matthias nach Wendlingen. Von dort kamen dann die Bretter 1, 2 und 8 dann doch noch halbwegs reibungsfrei nach Donzdorf – wo der Kampf bereits begonnen hatte (es war 10:28). Allerdings erst vor wenigen Minuten, danke an die Filser.

Jörg Jansen (Brett 4) nahm als erster Abschied von seiner Partie gegen Erich Lankes. Diese war durchaus spannend mit Chancen auf beiden Seiten, aber am Ende schätzte er seine Stellung als nicht mehr gewinnbar sein. Noah Maurer (7) fuhr gegen Mario Weißenberger einen kompromisslosen Angriff um am Ende in den Kompromiss (Remis) einzuwilligen. Gut für ihn, denn er stand in diesem Moment taktisch auf Verlust. Mathis Hofele (8) machte uns dann erneut eine Freude: Sein Gegner Erhard Moder stellte eine Figur ein und das Königskind zog ohne größere Probleme den Rest der Partie herunter.

Langsam begannen die Probleme. Lauritz Jansen (3) hatte gegen Gerd Holl ein Remisangebot abgelehnt, stand zu diesem Zeitpunkt allerdings schon etwas unbequem. Leider ging dieses unbequem in kürzester Zeit in verloren über und der Gegenangriff mittels eines Figurenopfers verpuffte bald im Nichts. Ausgleich – und an keinem Brett stand es wirklich gut. Immerhin konnte Nils Müller (5) sein Spiel gegen Stefan Lehmann in den Remishafen steuern, nachdem es zwischenzeitlich ungut ausgesehen hatte.

Immerhin nicht schlechter stand Matthias Hönsch (1) gegen Hans-Peter Holl, aber die gespielte Variante mündete recht zwingend in ein ausgeglichenes Turmendspiel, dass dann auch Unentschieden ausging. Um Jonathan Estedt (6) musste man sich dagegen eher Sorgen machen. Die Eröffnung ging schief und Dominik Klaus errang ein positionelles Übergewicht. Zu allem Überfluss tickte seine Zeit immer weiter runter. Auf der anderen Seite muss man sich aber, vor allem in solchen Stellungen, keine Sorgen machen um “Mr.Houdini” Jonathan. Taktisch bedrängte er seinen Gegner und holte am Ende sogar ein Endspiel mit Mehrfigur heraus, dass allerdings, wenn überhaupt, nur sehr schwer zu gewinnen gewesen wäre.

Nun lag es beim Stand von 3,5-3,5 nach mehr als vier Stunden Spielzeit an Martin Schmidt (2), das Unentschieden und die ersten Mannschaftspunkte der Saison gegen Thomas Erker zu verteidigen. Zu dieser Zeit allerdings bereits ein schwieriges und vermutlich unmögliches Unterfangen, nachdem Martin in der Eröffnung ein Zugpaar ausgelassen hatte. Ein Befreiungsversuch führte schließlich in eine recht perspektivlose Stellung, die der Filser weiter bedrängte und schließlich einen Bauern gewann. Das reichte dann zum Sieg.

Schade – die erste Chance auf Mannschaftspunkte wurde damit nicht genutzt und die nächsten Spiele gegen Ebersbach und Nürtingen werden wieder kaum zu gewinnen sein. Gegen Rangendingen gibt es dann die nächste gute Möglichkeit.

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