Nach sieben Jahren Pause hier nun wieder ein Köki-Beitrag über meine katalanischen Gastspiele, diesmal mit reichlich Dramatik und auch etwas touristischem Beiwerk. Dazu die Erkenntnis, dass man auch nach 35 Jahren Turnierschach immer wieder neue Überraschungen erleben kann …
Entgegen meiner Gewohnheit beginne ich diesen Beitrag mit dem dramatischen Höhepunkt. In der Schlussrunde der katalanischen “Primera Division” spielen die beiden punktgleichen Leader gegeneinander, es steht 4.5 – 4.5 und in der letzten Partie zocken die Matadore schon seit geraumer Zeit nur noch auf dem 30-Sekunden-Inkrement. Wer gewinnt ist Meister, bei remis müsste die Feinwertung zwischen 3 punktgleichen Teams entscheiden.
Artur Valls (Ateneu Colon, 2299) – Ramon Dorca (Club d’escas Banyoles, 2316)
Unser Mann stand lange Zeit optisch überlegen, hatte aber um den 40. Zug einen wichtigen Bauern eingestellt und musste in technisch verlorener Stellung irgendwie nach Schwindelchancen suchen. Nach ca. 60 Zügen hatte er die weiße Dame angegriffen, diese bot sich mit 1.Df2 zum Tausch an, das Läuferendspiel wäre für Weiß einfach gewonnen. 1… De7 weicht dem Tausch aus und attackiert den wichtigen Bauern b4. Weiß deckt mit 2.Dd2, was auch für mich als Zuschauer gar nicht so unlogisch erschien. Nach 2… Da7 dauerte es einige Sekunden, bis neben Meister Valls auch die meisten Zuschauer begriffen hatten, dass Partie, Mannschaftskampf und auch die Liga durch ein einzügiges Matt entschieden waren!
Wer nun noch mehr über die Vorgeschichte und Umstände dieses Schachkrimis erfahren möchte, der darf hier gerne weiter blättern …
Glückwunsch zum Aufstieg!