B-Klasse, 6. Runde: SW Münsingen – SG KK Hohentübingen 4 2.5:3.5
Das ist der Alptraum: es geht um den Aufstieg, aber nur 4 der 6 Stammspieler können antreten. In der Eile lässt sich auch kein Ersatzspieler rekrutieren, da gibt es nur eins: “Jungs, heute ist die Devise: wir müssen gewinnen”. Mit dieser Ansage im Rücken und den ermahnenden Worten des Ersatzmannschaftsführers, man möge doch bitte vor den Zügen ein wenig nachdenken, traten Yuan, Georg und Jonas an den Brettern 4 bis 6 an. Die Bretter 2 und 3 blieben frei und beschertem dem vollzählig erschienen Gegner zwei kampflose Punkte, Anil hielt an Brett 1 die Stellung.
Es bleib nicht lange ruhig, dann zeichneten sich die ersten Erfolge ab: als erster gewann Jonas Batra (6) in einem klassisch spanischen Aufbau eine Figur. Yuan Wang (5) wollte dem nicht nachstehen und eroberte im 11.Zug die gegnerische Dame (ein wahrlich erfolgreiches Damengambit) während Georg Jakob (4) mit einer seltenen Variante von Sizilianisch den Gegner verwirren, ab dem 14 Zug sein materielles Ãœbergewicht herstellen und dann konsequent bis zum Matt ausbauen konnte.
Die Hohentübinger zeichnete in der Folge eines aus: wenn sie ein materielles Ãœbergewicht erst einmal hergestellt hatten, wollten sie es auch nicht mehr hergeben und führten alle Partien konsequent zum Gewinn: Jonas schon nach 39 min (davon 7 min eigene Bedenkzeit) durch ein Matt, dem der Gegner nicht ausweichen wollte, Yuan nach 54 min (12 min. für Yuan, 42 für den Gegner) und Georg nach 55 min (12 min für Georg) – die Begeisterung des Ersatzmannschaftsführers war an dieser Stelle groß! Sein kleiner Fingerzeig auf das üppige Zeitpolster wurde sachlich trocken mit der Bemerkung quittiert, man habe ja schließlich während der Bedenkzeit des Gegners Gelegenheit genug gehabt, um einen guten Zug zu ersinnen. Wem der Erfolg recht gibt !
Da bliebt nur noch zu erwähnen, dass Anil Batras (1) Gegner nach den drei Niederlagen der Münsinger in rascher Folge ein Remis anbot, das bei leichtem Stellungsvorteil und einem potentiellem Mehrbauer für Anil und dem damit gesicherten Mannschaftsieg angenommen werden konnte und musste.
Ein großes Lob für die konsequent gute Leistung der Bretter 4 – 6! Die Euphorie gipfelte in der Ankündigung, auch die anstehende letzte Runde in ähnlicher Schnelligkeit und Güte abwickeln zu wollen – wir werden sehen!