Mein Rekordturnier

30.August – 07.September 2014: Württembergische Einzelmeisterschaft

Zuversichtlich? Natürlich, warum auch nicht. Nach Elo war ich zwar nur 21. der Setzliste, aber nach der doch sicher aussagekräftigeren Elo immerhin 11. Die Qualifikation für das nächste Meisterturnier in Botnang wollte ich mir erspielen (Platz 16), insgeheim liebäugelte ich auch mit einem Geldpreis (Platz 8). Aber aus all diesen hochfliegenden Träumen wurde nichts.
Ich hatte Konzentrationsschwächen, mein in letzter Zeit fehlendes Taktiktraining begann sich bemerkbar zu machen und nach der vierten Runde fehlte mir auch die Zuversicht in das eigene Können. Diese Faktoren führten zu dem schlechtesten Turnier, dass ich jemals gespielt hatte. Drei Punkte aus neun Partien – Minusrekord! Mehrere Niederlagen aus besseren Stellungen! Null Punkte gegen stärkere Gegner! Drei Niederlagen hintereinander – bisher nur in der WEM 2009 erreicht.
Die Qualifikation habe ich natürlich klar verpasst, am Ende musste ich mit dem 21.Platz vorlieb nehmen – anscheinend hatte die Elo doch Recht.

In der ersten Runde spielte ich Remis in einer aufregenden Partie gegen Moritz Reck, um in der zweiten Runde strategisch gegen Boris Latzke einzugehen. Die dritte Runde sah meine beste Leistung im Turnier, ich überspielte Andreas Meschke (der allerdings auch kräftig mithalf) und stand wieder bei fünfzig Prozent.
In der vierten Runde gegen Frank Amos stand ich zuerst besser, dann schlechter, dann wieder besser – um am Ende in elementarer Gewinnstellung die Zugreihenfolge umzudrehen. Ich hatte noch Glück, dass es noch Remis war.

Das war der Knackpunkt des Turniers. In Runde fünf verlor ich ohne großen Widerstand gegen Philipp Müller und gewann in Runde sechs mit großen Glück gegen Vlad Andreev. Danach folgte die lange Rochade – drei Niederlagen aus aussichtsreichen Stellungen gegen Vadim Reimche, Marc Gustain und Klaus Fuß. Immerhin hätte in der Endabrechnung auch ein Sieg gegen Fuß nichts mehr an der nicht erfolgreichen Qualifikation geändert.

Württembergischer Meister wurde Andreas Reuß vor Jens Hirneise und Enis Zuferi, der Überraschung des Turniers. Im Kandidatenturnier gewann der junge Kevin Walter.
Die Organisation des Ausrichters ist zu loben – ein schönes Spiellokal, gute Bewirtung und ein umfangreiches Rahmenangebot, von dem ich leider wegen meiner langen Anfahrt keinen gebraucht machen konnte.

WEM-Seite

Analyse Runde 1
Analyse Runde 2&3
Analyse Runde 4
Analyse Runde 5&6
Analyse Runden 7-9

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