36… Rxd8! gewinnt. 37. Rxd8+ Kh7 38. Rd3 dieser Zug macht den Unterschied. Anstatt
sofort vorzustoßen, muss Weiß Zeit aufbringen, den Bauern b3 zu verteidigen.
Wenn der fällt, hält Schwarz ohne Probleme den Bauern c5 auf (opfert eventuell
sogar die Dame) und führt b3 zur Umwandlung.} 38… Qxh3+ 39. Ke2 Qe6 {Der Bauer auf
c5 kann nicht vorgehen, kann nicht von dem Turm von hinten gedeckt werden und
nimmt den eigenen Läufer praktisch aus dem Spiel auf diesem Teil des Brettes.
Schwarz stößt einfach den h-Bauern nach vorne und gewinnt.
Ich spielte:
36… Qxh3+? das gewinnt zwar einen Bauern, zieht allerdings die
Dame vom Kampfplatz ab und vergibt den Gewinn. Mit derzeit ungefähr noch 7-8
Minuten (zur Erinnerung: für den Rest der Partie) konnte ich allerdings nicht
wirklich die Nerven aufbringen, das vernünftig durchzurechnen. 37. Ke2 Rxd8
(37… Qe6 wäre
hier noch besser, aber wenn man davor nicht richtig zieht… gewinnen tut es
allerdings wohl auch nicht.)
38. Rxd8+ Kh7 39. c6
jetzt geht es eher um die Vermeidung der Niederlage. Wie spielt Schwarz?
Zum Zug 28…Lxg2! vergleiche 21.Lxg7! in Kasparov – Portisch, Niksic (4) 1983.
Ich hab sie mir gerade mal angeschaut, das war ja schon ein sehr spektakuläres Opfer von Kasparov.
Schönes Taktiktraining. Trotzdem habe ich mir zuerst das Endspiel angeguckt 🙂
An zwei Stellen möchte ich vor den Computerangaben warnen:
a) Die Variante im 40. Zug von Schwarz führt wohl zum Remis. Soweit ich es sehe, hat Weiß nach 46.Tc4 eine Festung, es sei denn, es gibt noch irgendeinen fiesen Zugzwang.
b) 43.Lxa5 wird vom Rechner empfohlen (angeblich mit klarem Vorteil), aber er verrät nicht, wie er nach 43…h4 44.Td8 Dc2+ aus dem Dauerschach kommen will (es geht auch nicht).
Als Fernschachspieler kenne ich ein bisschen die Marotten der Programme…
Interessant ist die Parallele, dass das Läuferopfer auf g2 (g7) auch gerade deshalb funktioniert, weil sich ein gegnerischer Springer am Damenflügel vergaloppiert hat: der abseits stehende sSa5 in Kasparov – Portisch genau wie der wSb6 in Seewald – Schmidt.
@mattovsky: Ah, danke. Nun, ich war ja auch bei meiner Bewertung der Varianten hinreichend vorsichtig, hoffe ich. Für mich hat sich der Hauptteil des Kampfes (und meiner Analyse) eher vorher abgespielt. Trotzdem hoffe ich, dass das nächste Mal etwas erscheint, dass nicht nur über Mitternacht analysiert wurde^^
@Turgon: Ah, das meintest du. Ich hatte mich schon gefragt, wo du genau die Ähnlichkeit siehst. Ja, die Springer machen beide male einen recht traurigen Anblick.
Als ich mir die Stellung ansah, ging mir durch den Kopf die Dame nach g6 zu stellen; (um dort ein schönes “Pionierhaus-Matt” zu drohen-und wie mache ich das? mit 27….Be4 und das habe ich ohne Fritz in nur einigen Minuten gefunden. Bei 28.Qxe4 Bh2+ 29.Kxh2 Qxe4 hat für Schwarz die beiden Läufer und einen Bauern die Dame. Ist das zu wenig? Nach z.B. 28.Qd2 Qg6 wie verteidigt sich weiß am besten? 29.f3 Bxf3 30.Nd7 Qg3, das hat doch was. 29.g3 Bxg3 müsste doch auch gehen oder? Wenn der Zug 27….Be4 nicht wenigstens genauso schnell zum Gewinn führt dann sage doch bitte warum nicht, bzw. warum 27…Qh5 stärker sein soll? Also vor allem wenn ich nicht mehr viel Zeit hätte, hätte ich 27….Be4 gespielt, ist das keine gute Alternative zu 27…Qh5? Danke um eine Antwort.
Hallo tumirnix,
Tatsächlich habe ich an dem Zug auch während der Partie überlegt. Allerdings kann Weiß nach 27…Be4 28.Qd2 Qg6 den Zug 29.f4 spielen, was g2 deckt und gleichzeitig den schwarzfeldrigen Läufer von seinem Posten vertreibt. Der hält dort jedoch die Stellung zusammen, muss also dort behauptet werden.
Aus diesem Grund habe ich mich dagegen entschieden, die weiße Dame auf d2 und den schwarzen Läufer auf e4 (wo er ebenfalls anfällig ist) zu platzieren.
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