Rang | Gruppe B (46 Teilnehmer) | Verein | Punkte | Buchholz |
1. | Nikita Nechitaylo | Schach-Drachen Isernhagen | 4.0 | 12.5 |
2. | Lars Kasüschke | SK Bebenhausen | 4.0 | 12.5 |
3. | Bruna Geske | Wiesbadener SV | 4.0 | 12.5 |
17. | Marius Hurm | SG KK Hohentübingen | 3.0 | 9.5 |
Nachdem die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft erstmals seit über 2 Jahren wieder stattfinden konnte, entschied ich mich recht kurzfristig, am fünften Quali-Turnier in Koblenz-Lahnstein teilzunehmen. Die DSAM zeichnen sich dadurch aus, dass die Spieler in 7 je 200 DWZ große Rating-Gruppen eingeteilt werden und die jeweils 7 ersten der einzelnen Gruppen sich für das Finalturnier qualifizieren. Aufgrund der DWZ-Einteilung hat eigentlich jeder die Chance, sich zu qualifizieren und man hat in den 5 Runden 5 ernst zu nehmende, aber schlagbare Gegner.
Schon bei der Anmeldung wartete aber eine Überraschung auf mich. Ich hatte irgendwie im Kopf gehabt, dass meine Gruppe 1800-2000 DWZ sei, ich also somit sehr gute Chancen auf einen Platz ganz vorne haben sollte. Allerdings ging meine Gruppe von 1900-2100 DWZ, also warteten deutlich schwerere Gegner als erwartet auf mich.
Und gleich in Runde 1 kam der nächste Hammer: Als 23. von 45 Teilnehmern durfte ich mit Schwarz an Brett 1 gegen den Erstgesetzten spielen. Nach 2 Fehlern in der Eröffnung war meine Stellung eigentlich aufgabereif, ich zog sie zwar noch etwas in die Länge, aber am Ergebnis änderte das nichts mehr.
In der 2. Runde lief es dann fast genau anders herum: Meine Vorbereitung schlug voll ein und ich stand nach 15 Zügen glatt auf Gewinn. So war der erste Tag doch noch einigermaßen gerettet, aber für einen Qualiplatz mussten vermutlich 2.5 oder 3 Punkte aus den letzten 3 Runden her…
Eigentlich lief in der 3. Runde auch alles erst mal nach Plan. Ich kam gut aus der Eröffnung, ließ dann aber eine gute Chance liegen und landete in einer leicht gedrückten Stellung. In der Zeitnotphase (die hier eigentlich nie aufhört, da man im 40. Zug nur 15 Minuten dazu bekommt) spielte ich aber zu ungenau, während mein Gegner trotz Zahnschmerzen die Partie sauber nach Hause brachte.
Somit ging es für mich um nichts mehr, aber natürlich wollte ich das Turnier noch gut zu Ende bringen. In der 4. Runde kam zum Glück eine Najdorf-Variante aufs Brett, die ich fast auswendig kann. So hatte ich nach 20 Zügen eine Stunde mehr auf der Uhr und eine Gewinnstellung. Wenig später konnte ich dann mit einem hübschen Springermanöver die Partie endgültig entscheiden.
In der 5. Runde wollte ich dann meinen Schwarz-Score nach den 2 Niederlagen etwas ausbessern. Nach ausgeglichener Eröffnung und Mittelspiel gelang es mir, in ein leicht besseres Damenendspiel abzuwickeln. Gewonnen war das zwar vermutlich nicht, aber durch die andauernde Zeitnot meines Gegners war es praktisch extrem schwer für ihn zu verteidigen. Nach knapp 5 Stunden machte er dann den entscheidenden Fehler und ich konnte das Turnier immerhin noch mit 3/5 beenden.
Für Lars Kasüschke vom SK Bebenhausen lief das Turnier deutlich besser. Er war von Anfang an vorne mit dabei und konnte seine zwei kritischen Partien noch Remis halten, was für ihn den 2. Platz und die Quali bedeutete.
Ich kann das Turnier eigentlich nur jedem empfehlen, es war sehr gut organisiert und man bekommt 5 in etwa gleich starke Gegner. Allerdings sind die zwei noch ausstehenden Quali-Turniere in Düsseldorf bzw. Darmstadt leider schon ausgebucht, wer also mal bei einer DSAM mitspielen will, kann das erst Ende des Jahres wieder.