A-Klasse, 5.Runde: SF Ammerbuch 2 – SG KK Hohentübingen 3 4,0:4,0
Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten, der auch noch in Unterzahl antrat, haben wir den ersten Mannschaftspunkt und damit auch die Tabellenführung abgegeben. Wie konnte das geschehen? Bei 9 Stammspielern soll jeder einmal aussetzen. Diesmal war es Marius Hurm, der entgegenkommender Weise auf einen Einsatz verzichtete, weil der MF meinte, wir könnten uns das leisten. Mit Marius wäre es vielleicht besser gelaufen.
Thomas Meyer (2) gewann kampflos und konnte die Partien verfolgen. Geradezu mustergültig zeigte Yannik Hurm (7), wie man gegen einen unrochierten König vorgeht: Er öffnete durch Generalabtausch die Stellung. Der Gegner hatte danach einen freistehenden König und einen Turm, der nicht eingreifen konnte. Schließlich stand er vor der Alternative Matt oder Damenverlust. Kurz vor seiner Aufgabe fragte der Gegner: „Warum sind die Jungen so gut?“ Antwort: “Weil sie gute Trainer haben.“ Marius Blideran (4) gab nach 15 Zügen auf. Er hatte L+B weniger, sicher nicht wegen schachlichen Unvermögens, sondern weil er den Kopf nicht frei hatte, sich voll auf die Partie zu konzentrieren. Schon in der Eröffnung kam Noah Maurer (1) in Vorteil und bereitete gleich das Läuferopfer auf h7 vor: Matt im 17. Zug. Arian Heller (6) kam mit der Andersson-Variante der Spanischen Partie gut zurecht. Nach dem 10. Zug war die Stellung völlig ausgeglichen. Danach musste er sich dem 300 DWZ-Punkte besseren Gegner beugen – aber auch erst so richtig, nachdem er einen von einem B angegriffenen L nicht einfach zurückgezogen hatte. Auch Katja Kohler (5) spielte faktisch mit einem Turm mehr, nachdem der Gegner nicht rochiert hatte. Sie gewann durch einen Flügelangriff eine Figur und die Partie. Mit einem sogar 600 DWZ-Punkte stärkeren Gegner musste sich Moritz Hurm (8) auseinandersetzen. Die Computeranalyse ergab, dass er im 8. Zug von der Theorie abwich, aber später Figurenmanöver ausführte, die den Theoriezug voraussetzen, um sinnvoll zu sein. Er verlor. Tatendurstig griff Philipp Stauffenberger (3) an, verteidigte sich dann zäh und hoffte wohl bis zuletzt auf Patt – leider vergeblich.