5.Runde Landesliga 22.05.2022: SG KK Hohentübingen – SC Ostfildern 2.5:5.5
Das Nachholspiel gegen Ostfildern würde nach der Niederlage gegen Bebenhausen endgültig über unsere Aufstiegshoffnungen entscheiden. Dabei fragte Ostfildern an, ob sie das Spiel an Brett zwei wegen der deutschen Schulschachmeisterschaft auf einen anderen Termin verlegen könnten – was uns die Möglichkeit gab, dafür gegebenenfalls Matthias zu aktivieren und mit einer starken Aufstellung anzutreten.
Am Anfang sah es für uns noch sehr gut aus. Marius machte Druck, Yannik konnte den gegnerischen König herauszerren und Lauritz gewann in der Eröffnung einen Bauern. Trotzdem waren erst einmal die Gäste mit Punkten dran. Mathis Hofele (Brett 6) verlor gegen Philipp Maag und Martin Häcker (7) ließ sich von Ivan Chugunov einschnüren, bis es für ihn keine Hoffnung mehr gab.
Als nächstes ging die wilde Partie zwischen Martin Schmidt (1) und Armin Jaeschke zu Ende. Martin kam in der Eröffnung in Nachteil, in den entstehenden Verwicklungen griff Jaeschke aber daneben und verlor eine Qualität – eventuell wäre für das Königskind sogar noch mehr drinnen gewesen. Die weiße Kompensation reichte am Ende aber für ein Unentschieden.
Die Niederlage von Yannik Hurm (8) zeigte dann aber brutal, dass wir uns eher in die Gegenrichtung orientieren müssen. Olaf Grube fand nach dem anfänglichen Fehler die Möglichkeiten für kleine Stiche in Richtung Yannik, der in ein Endspiel mit Mehrbauern überging, hier aber am Ende gegen die aktiveren schwarzen Türme unterlag.
Den ersten Sieg für uns holte Lauritz Jansen (4), der seinen Mehrbauern gegen Eduardo Diaz festhielt und mit einem Qualitätsopfer in ein klar gewonnenes Endspiel verwandelte. Damit brauchten wir aus den zwei letzten laufenden Partien zwei Siege, um ein 3,5-3,5 zu erreichen und die Last dann auf das Entscheidungsspiel zwischen Matthias Hönsch (2) und Oliver Schwartz zu schieben (dessen Termin noch nicht ausgemacht war). Und kurzzeitig sah es auch danach aus…
Julius Heller (5) stand in seiner Partie gegen Ekkehard Steinmacher die ganze Zeit eher unter Druck, bekam dann jedoch die Chance, einen Bauern abzugreifen. Leider fiel er direkt danach einer taktischen Blindheit zum Opfer und übersah die Überlastung seines Bauern. Mit der richtigen Reaktion hätte er die Partie noch auf Remiskurs halten können, aber mit der falschen ging es für ihn direkt auf die Verliererstraße, was unsere Niederlage besiegelte.
So war der Sieg von Marius Hurm (4) nur noch Ergebniskosmetik. Seine vermeintliche Druckstellung war zwar ein Hirngespinst meinerseits, aber am Ende eines langen Endspiels griff Dimitri Bendermann nach dem Sieg mittels Springeropfer, übersah dabei aber einen einfachen Zwischenzug, wonach Marius Springer den gegnerischen Bauern leicht abfangen konnte.
Die Partie von Matthias haben wir dann kampflos verloren gegeben, da sie am Ergebnis nichts mehr ändert und er ungern für eine sportlich wertlose Partie direkt einen Tag geopfert hätte. Mit dem Spiel gegen Göppingen haben wir nun die Möglichkeit, uns noch ordentlich aus dieser Saison zu verabschieden.
Partienblitzlicht
Jaeschke, Armin (2060) – Schmidt, Martin (2033)
Schwarz am Zug. Ich habe hier Tc7 gespielt. Ist das die richtige Entscheidung oder wäre Te1 der richtige Zug gewesen? Ich habe noch keine endgültige Antwort darauf, da bisher noch nicht systematisch und/oder mit dem Computer analysiert.