Landesliga 3.Runde: SF Göppingen – SG KK Hohentübingen 4.5:3.5
“Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss” hätte der Titel dieses Berichtes ursprünglich lauten sollen. An dem wirklichen Titel ist schon zu erkennen, dass etwas schiefgelaufen ist. Dabei waren wir doch eigentlich vor dem Spiel optimistisch. Göppingen hatte in der ersten Runde Kirchentellinsfurt geschlagen, aber in Bestbesetzung sollten wir doch wohl irgendwie einen Sieg herauspressen.
Der Anfang war schlecht. Noah Maurer (Brett 6) versuchte mit Schwarz ein Eröffnungsexperiment, das gegen den erfahrenen Thorsten Schadwinkel aber einfach nach hinten losging. Ein Minusbauer ließ sich nicht ausgleichen. Jörg jansen (7) steuerte seine Partie gegen Björn Cöllen immerhin in den sicheren Remishafen.
Seinen ersten Sieg für die Mannschaft holte dann Georg Jakob (3), der Lennart Dilthey im Angriff überrannte. Ob das alles wirklich zwangsläufig war oder ob der Schwarze nicht doch seine Chancen hatten blieb den unbedarften restlichen Beobachtern verborgen. Ebenfalls einen Sieg holte Matthias Hönsch (1), dessen Gegner Florian Cöllen schlicht überfordert war und von dem weißen Läufer Schritt für Schritt überspielt wurde.
Den Ausgleich stellte dann leider Heiner Uhlig (5) her, der gegen Micha Sawatzki zuerst Vorteil zu haben schien, mit zunehmender Spieldauer aber in Nachteil geriet und ein schlechteres Endspiel nicht halten konnte. Mit einer Niederlage von Lauritz Jansen (4) gegen Konstantin Sommer kamen die Göppinger wieder in Führung. Lauritz’ Eröffnung funktionierte überhaupt nicht und er stand die ganze Zeit mit dem Rücken zu der Wand. Dann schien er sich erholt zu haben, musste dann aber doch die Niederlage quittieren.
Einigermaßen überraschend gewann Marius Hurm (8) gegen Tom Weber. In der Eröffnung stand es gleich, im Endspiel bekam der Göppinger aber ein Endspiel Läufer gegen Springer mit Bauern auf beiden Flügel. Wie bekannt begünstigt diese Konstellation eher den Läufer, aber Tom überzog, büßte einen Bauern und damit auch die Partie ein.
Nun musste die Partie Elisa Zeller gegen Martin Schmidt (2) beim Stand von 3,5:3,5 die Entscheidung bringen. Im Mittelspiel erarbeitete Martin sich langsam Vorteil und stand mit zwei Bauern gegen die Qualität besser. Aber es lagen taktischen Tricks in der Luft, die das Königskind schließlich ausschalten wollte um seine Stellung zu stabilisieren – und mit genau diesem Zug konnte die Gegnerin erst ihre Idee anbringen. Ein einfacher taktischer Schlag und die vorteilhafte Stellung war in eine Verluststellung umgewandelt worden. Dies nicht realisierend bot Zeller Remis an…
…und Martin lehnte ab! Es bestand noch eine ganz kleine Chance auf den Sieg und vor allem wollte er kein “gönnerhaftes” Unentschieden als dass er das Angebot erst interpretierte. Natürlich ließ die Weiße nichts mehr anbrennen, gewann die Partie und damit auch das Match für Göppingen.
Gleichzeitig ließen auch die anderen Spitzenreiter Federn, so dass Hohentübingen trotz dieser Niederlage immernoch an der Tabellenspitze liegt. Aber die ursprünglich komfortable Situation ist damit natürlich verloren.