Vier Qualifikanten und viel gesammelte Erfahrung

Am Wochenende (25./26.01.2025) fand in Göppingen die Bezirksjugendeinzelmeisterschaft statt. Mit dabei natürlich auch einige Königskinder.

Die Erwartungen waren dabei ganz gemischt: die einen durften auf einen Qualifikationsplatz hoffen. Die anderen sollten erst einmal nur Turniererfahrung sammeln.

In der U18 waren wir nur mit Anastasiia Luzgina vertreten. Bei ihrem ersten Turnier seit längerem hatte sie auch gute Chancen, sich zur U18w-Meisterschaft zu qualifizieren: es traten nur zwei Mädchen an. Nachdem am ersten Tag noch etwas Sand im Getriebe zu sein schien (1,5 aus 3 gegen schlagbare Konkurrenz), war Anastasiia am Sonntag schon wieder vorne dabei: am Vormittag rang sie den Pfullinger Carl Elias Klockenbrink nieder. Nachmittags dann das “Stadtderby” gegen den bis dahin sehr stark spielenden (3,5/4) Quentin Andrei. Anastasiia erwischte Andrei in der Eröffnung auf den falschen Fuß, sodass dieser schon nach gut 10 Zügen remis anbot. Auch Anastasiia brauchte für die Qualifikation nur noch einen halben Punkt. Daher akzeptierte sie.

In der U16 waren Tatiana und Stela Moldovan von Anfang an qualifiziert. Dennoch namen beide das Turnier von Beginn an sehr ernst: Tatiana gewann am ersten Tag auch alle drei Partien, u.a. gegen Didac. Auch Stela holte am ersten Tag zwei Siege, unterlag aber dem späteren Turniersieger Friedrich Seischab. Am Sonntag gab Tatiana dann zwei Remis ab (wobei jedenfalls das erste gegen Idar Geray hart ausgekämpft wurde). Daher zog Stela mit zwei Siegen noch nach Punkten gleich. Am Ende gab die Feinwertung den Ausschlag: Tatiana wurde zweite, Stela dritte.

Didac Burgalossi spielte zum ersten Mal bei einer BJEM mit gehörte zum Favoritenkreis. Nach Tag 1 hatte er mit 2/3 (darunter eine unglückliche Niederlage auf Zeit gegen Tatiana) noch alle Chancen. Fatal war dann eine recht chancenlose Niederlage gegen Friedrich Seischab. Auch trotz einem sicheren Sieg in der Schlussrunde verpasste Didac knapp (Platz 5) die Qualifikation. Hier heißt es Mund abwischen und nächstes Jahr stärker zurückkommen.

In der U14 vertrat uns Jose Paredes auf seinem ersten Turnier. Jose trainiert erst seit Jahresbeginn bei uns. Am ersten Tag musste er noch Lehrgeld zahlen (zwei Niederlagen, ein kampfloser Punkt). Am zweiten Tag lief es dann schon besser: morgens gewann Jose sicher. Am Nachmittag machte er aus einer Position der Stärke remis gegen seinen erfahreneren Gegner. Damit erreichte Jose letztlich 50% der Punkte. Nur ein Anfang, sicher, aber ein sehr respektabler Anfang.

In der U12 waren wir mit Wenchu Li und Ruixiang Wang vertreten. Ruixiang war im Mittelfeld gesetzt und bestätigte dies auch schachlich am ersten Tag mit 2/4, musste dann aber leider krankheitsbedingt aussteigen. Wenchu startete mit 3/4 am Samstag ordentlich, befand sich jedoch knapp hinter den Qualifikantenplätzen. Der Sonntag begann mit einem recht farblosen Remis gegen Süeda Cilo, ging aber hochdramatisch weiter: nach packendem Partieverlauf besiegte Wenchu Aditi Guruprasad. In der Schlussrunde ging es dann gegen den Überflieger des Turniers, Rajan Nicko. Zwischenzeitlich sah es mit einer Leichtfigur mehr gut aus, aber letztlich kam Wenchu in ein Endspiel mit Turm gegen zwei Bauern. Remis sowohl bei perfekter Behandlung als auch im Partieverlauf (auch wenn die Wege dahin verschieden verlaufen). Im Ergebnis wurde Wenchu damit Vierter, womit er die Qualifikation leider dieses Mal verpasst hat. Trotzdem zeigt die Leistungs- und Motivationskurve von Wenchu wieder klar nach oben und das stimmt optimistisch für die Zukunft.

In der U10 gingen Gabriel Teixidor, Wenjing Li und Turnierneuling Vlad Tovkach für uns an den Start.

Gabriel sorgte hier für den größten Königskinder-Erfolg dieses Jahres und gewann das Turnier unbesiegt und verdient mit 6 Punkten aus 7 Partien. Vor allem am ersten Tag ging es für Gabriel ziemlich flott mit 4 Siegen aus 4 Spielen, wobei der Sieg nur gegen Fendrik Hermann in größerer Gefahr war. An Tag zwei war Gabriel nach ein paar schlechten Erfahrungne zuletzt auch mal mit einem Remis zufrieden, sodass der Altbacher Selim Weber noch gleichziehen konnte. Aufgrund der Feinwertung lag Gabriel aber vorne. Ich selbst habe von Gabriels Spiel wenig mitbekommen, aber Heiner war ganz begeistert, wie durchdacht Gabriel schon mit 9 Jahren spielt.

Mehr mitbekommen habe ich schon von Wenjing Li, und das ist auch größtenteils positiv. Wie sein älterer Bruder Wenchu zeigte sich auch Wenjing in taktischen Verwicklungen schlagkräftiger als die meisten Kinder und holte so 4 Punkte. Lediglich gegen die besten drei Kinder hat es noch nicht gereicht, aber auch das kann ja noch kommen. Ohnehin gehört Wenjing wie Gabriel noch zum jüngeren Jahrgang und kann nächstes Jahr bestimmt auch die WJEM-Quali in Angriff nehmen.

Weniger glücklich wurde Vlad Tovkach auf seinem ersten Turnier und stieg leider nach zwei Runden schon wieder aus. Vielleicht ja ein anderes Mal nach längerem Training.

Lehrgeld bezahlte auch Wenxi Li in der U8, aber damit war auch bei ihm zu diesem Zeitpunkt zu rechnen. Wenn er sich schachlich so gut entwickelt wie seine Brüder, wird auch er sehr bald vorne dabei sein.

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