Landesliga, 5.Runde: SG KK Hohentübingen – SF Göppingen 3:5
Auch im neuen Jahr liefern wir gegen starke Gegner gute Spiele ab – verlieren aber am Ende. Heute erwartete uns mit Göppingen 1 eine der Topmannschaften der Liga, die insbesondere durch ihre Ausgeglichenheit bis weit in die Ersatzspielerreihen besticht. Durch einen notwendigen Umzug ins Kepler-Gymnasium und den dort stattfindenden Doppelspieltag (auch die 3.Mannschaft spielte) wurde die Vorbereitung darauf allerdings ein logistischer Albtraum. Aber am Ende konnten wir alles notwendige in die Schule bringen und hatten auch den Abtransport einigermaßen organisiert.
Stela Moldovan (Brett 7) verlor recht schnell. Sie griff in der Eröffnung daneben und obwohl die Stellung eigentlich haltbar aussah, demonstrierte Leia Lederer eindrucksvoll, dass sie es nicht wahr. Martin Schmidt (1) packte gegen Stefan Lehmann mit Sizilianisch eine kleine Eröffnungsüberraschung aus. Der Göppinger zeigte sich zwar etwas besser vorbereitet als in einer anderen Mannschaftspartie vor ein paar Jahren, spielte aber auch hier mehrfach ungenaue Züge und erlaubte Schwarz, einen starken Königsangriff aufzubauen, der schließlich zu einer Mehrqualität und zwei Bauern führte, die Martin recht sicher zum Sieg verwandelte.
Marius Hurm (2) stand ziemlich gut gegen Eike Cöllen, dessen König auf dem Brett umherwanderte, verpasste aber die beste Fortsetzung und musste sich mit einer Mehrqualität zufrieden geben. Mit einem Blick auf die anderen Partien wollte er gegen die aktiven schwarzen Figuren nicht zu viel riskieren und gab Remis. Julius Heller (4) riskierte in der Eröffnung ein Bauernopfer gegen Lennart Dilthey, das durchaus gerechtfertigt war. Mit methodischen und langsamen Spiel wurden seine aktiven Figuren aber lahmgelegt – bis auf einen Moment, in dem mehr aus Zufall sogar hätte gewinnen können. Am Ende setzte sich trotz Kampf der Mehrbauer durch.
Axel Kriegeskorte (8) gewann in der Eröffnung eine Figur nach einem Patzer von Miguel Angel Beltrá Mayoral, aber die Stellung gegen die schwarzen Freibauern war nicht einfach zu spielen. Dann ärgerte er sich zweimal: Einmal wegen seinem zu passiven Spiel nachher – und am Ende, weil er nicht lange genug in die Stellung geschaut und dadurch den schwarzen Gegenzug nicht gesehen hat. So wurde aus dem sicheren Sieg doch ein noch haarscharfes Remis. Yannik Hurm (3) remisierte nach zwischendurch aussichtsreicher Stellung gegen Florian Cöllen. Auch die Endstellung war noch gewonnen, aber um das zu sehen waren fast Computerrechenleistungen erforderlich, da dem Gegner die Bildung eines scheinbar gefährlichen Freibauern (und in manchen Varianten sogar die Umwandlung) erlaubt wurde.
Oriol Gonzalez Leon (6) verlor gegen Micha Sawatzki. Auch seine Stellung sah aussichtsreich aus, aber tatsächlich hatte Schwarz immer genügend Gegenspiel und diktierte eher die Partie. Martin Häcker (5) war mit Schwarz gegen Björn Cöllen eher am Drücker, aber dieser ließ nicht wirklich etwas zu und im Endspiel stand eher Martin gefährdet.
Wieder eine unglückliche Niederlage – übrigens mit exakt demselben Ergebnis wie vor 363 Tagen. In vielen Partien hatten die Göppinger Glück gehabt, während unsere Punkte eher überzeugend waren. “Glück” ist natürlich auch hier im Zweifel in diesem Moment doch etwas mehr Können – aber wieder haben wir gezeigt, dass wir auch gegen die starken Mannschaften mithalten können. Die Spiele gegen unsere direkten Abstiegskonkurrenten kommen noch und in denen sollten wir dann auch mal punkten – denn nur mit “starken Spiel, aber dann nicht verwertet” werden wir die Klasse leider nicht halten können.