Tübingen, warum bist du so hügelig?

10.3.2024: Bezirksliga Runde 8

SG KK Hohentübingen 2 – SV Tübingen 1 1.5:6.5

Weil die Abstiegsnöte der 1. Mannschaft immer bedrohlicher wurden, schien der “Aufstiegszwang” für uns immer größer zu werden. Zwei Mannschaften in der Bezirksliga, wenn das größte Problem sowieso schon war, vollständig anzutreten, wären wohl sehr unpraktisch gewesen. Das letzte Hindernis vor dem möglichen Endspiel gegen Kirchentellinsfurt stellte noch Tübingen dar.

Doch schon nach kurzer Zeit ging alles nur noch bergab: Theo Moldovan (8) verlor schon, bevor der Autor einen Überblick über die Stellung hatte. Auch Stela Moldovan (6) musste früh die Segel streichen. Ihr kam eine Leichtfigur abhanden und hatte danach keine Chance mehr. Andreas Birkner (5) hatte sich nach eigenen Angaben verrechnet und befand sich materialtechnisch mit Qualität gegen 2 Bauern noch im Rahmen, seine offene Königsstellung wurde aber gnadenlos eingedrückt.

Mit Heiner Uhlig (2) holte dann endlich ein Königskind einen Punkt: er konnte den gegnerischen König in der Mitte halten und einen Bauern abzwacken. Die Aufgabe erschien aber doch äußerst früh, da hätte es noch etwas Arbeit bedurft. Aber mit der nächsten Niederlage war das Ding eigentlich schon durch, war es doch ausgerechnet die Stellung, die zwischendurch am ehesten nach einem Sieg aussah. Tatiana Moldovan (3) konnte einen gegnerischen Turm abklemmen, den Qualitätsgewinn erzwingen und spielte auf Sieg, lief dann aber ihrerseits in eine Gabel. Nach Rückgabe der Qualität war das Turmendspiel von der Dynamik her kaum zu halten.

Paulina Stasaitis (7) verlor zuerst einen Bauern, dann einen zweiten, kam mit ordentlich Gegenspiel nochmal zurück und verkürzte wieder auf einen Bauern, verlor die Parte dann leider trotzdem noch. Anastasiia Luzgina (4) hatte zwischendurch beeindruckend aktive Schwerfiguren und konnte Druck aufbauen, stellte dann allerdings ihre Bauern auf die falsche Farbe und ging an der langen Diagonale zugrunde.

Anzumerken ist insgesamt noch, dass alle diese Partien kaum länger als 2 Stunden gingen, kürzer als viele Bretter der gleichzeitig stattfindenden 4. Mannschaft. Somit spielte Moritz Hurm (1) für eine Ewigkeit als einziger, dessen Partie beinahe doppelt so lange ging. Er hatte sich einen weit vorgerückten Freibauern gebildet, der immer mehr zum Problem wurde und kurz vor der Umwandlung stand. Sein Zug, der jede Dauerschachgefahr verhindern sollte, war allerdings der Zug, der das Dauerschach dann unnötigerweise erst möglich machte.

Mit diesen schwachen 1,5 Bettpunkten war auch jede Chance auf den ersten Platz dahin. Tübingen sollte sich als zu hohe Hürde erweisen. Eigentlich ist es immer noch eine Top-Saison, aber in Anbetracht der Umstände vielleicht trotzdem zu wenig.

Zum Schluss noch eine gute und eine schlechte Nachricht:
Das Spiel gegen Dettingen wurde rückwirkend als kampfloses 0:8 gewertet, da Oriol wegen einer kampflosen Partie ausversehen ein viertes Mal eingetragen wurde. Damit wäre sowieso jede Chance auf den ersten Platz in utopische Distanz gerückt. Dafür hätten wir einen klaren Sieg gegen Tübingen und einen absoluten Kantersieg gegen Kirchentellinsfurt benötigt, um mit Brettpunkten mithalten zu können.

Allerdings hat die 1. Mannschaft gerade noch so, am letzten Spieltag und eigentlich nicht mehr in eigener Hand, den Abstieg verhindern können. Somit können wir schön in der Bezirksliga bleiben und am letzten Spieltag ohne Druck spielen.

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