Einen gebrauchten Tag (zumindest was das Gesamtergebnis betrifft) erlebte das U16w-Team der Königskinder am vorletzten Tag der Deutschen Vereinsmeisterschaft.
Los ging es im Duell gegen Spitzenreiter SG Porz 1, das wohl schwerste denkbare Los. Tatiana Moldovan an Brett 1 geriet gegen Tamila Trunz schon früh unter Druck. Als sie schließlich noch durch eine Fesselung Material verlor, war die Partie nicht mehr zu retten. Ihre Schwester Stela hatte an Brett 2 gegen Helena Neumann in der Eröffnung einen Bauern gefressen. Diesen musste sie zwar bald zurückgeben, stand aber an sich weiterhin besser. Die Stellung war allerdings einigermaßen wild und letztlich konnte Neumann mit einem Doppelangriff einen Läufer gewinnen, wonach die Niederlage für Stela nur noch eine Frage der Zeit war.
Angelina Agalykova führte im Schwerfigurenendspiel gegen Clara Brandt einen sehenswerten Königsangriff gegen die entblößte Rochadestellung der Kölnerin aus. Kurz bevor Angelina matt setzen konnte, gab ihre Kontrahentin auf.
Anastasiia Luzgina stand gegen Irene Siegel eher bedrängt, konnte aber immerhin ein Remis rausholen, nachdem sie dem gegnerischen Angriff den Wind aus den Segeln genommen hatte.
Insgesamt hatte man damit den Mannschaftskampf 1,5:2,5 verloren und war damit aus dem Titelrennen raus. Allerdings ist die Niederlage alles andere als ehrenrührig: die Kölnerinnen waren bei diesem Turnier eindeutig die beste Mannschaft und stehen mittlerweile nach sechs Runden vorzeitig als Deutsche Meisterinnen fest – Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Um zumindest eine Medaillenchance zu wahren, musste gegen den SC Garching nun ein Sieg her. Die Mädchen aus der Nähe von München waren zwar DWZ-mäßig Außenseiter. Allerdings hilft DWZ bekanntlich nichts gegen Schachmatt.
Anastasiia sah sich an Brett 4 einem gewagten Angriffsunterfangen von Alina Muhina ausgesetzt, die bei kurzer Rochade ihren g-Bauern nach vorne schob. Leider setzte Anastasiia bei ihrer Verteidigung auf das falsche Pferd und bald schon drangen die gegnerischen Figuren in ihre Stellung ein, um Anastasiia zur Aufgabe zu zwingen.
Den Ausgleich besorgte dafür Tatiana Moldovan, die gegen Charlotte Prokscha aus einer ruhigen Stellung heraus mit Turm und Springer die Initiative an sich ziehen konnte. Unter Turmtausch konnte Tatiana einen Bauern gewinnen, dann die verbliebenen Springer abtauschen. Gekonnt legte sie die Bauernstrukturen fest und als ihrer Gegnerin klar wurde, dass sie die Bildung eines Freibauern mit der Bauernmehrheit am Damenflügel nicht mehr verhindern konnte, warf sie das Handtuch.
Stela Moldovan war zeitweise mit einem Freibauernpaar ihrer Gegnerin Amelie Schmitt konfrontiert. Langsam aber sicher gelang es Stela jedoch, die Freibauern abzuarbeiten und verblieb in einem Turmendspiel mit 4 gegen 3 Bauern am Königsflügel. Allerdings verteidigte sich die Bayerin gut und so konnte Stela die Position nicht über die Remisbreite hinausschieben.
Leider ging die letzte Partie verloren: Angelina war gegen Laura Hubers Königsangriff ziemlich in die Defensive geraten und musste mitansehen, wie Huber ihre Stellung sukzessive verstärkte. Als erst die Qualität und dann auch noch zwei Bauern weg waren bei fortdauernd passiver Stellung, blieb Angelina nur die Aufgabe.
Nach dieser Niederlage sind die Medaillenränge außer Reichweite. In der morgigen Schlussrunde gegen Norderstedt geht es nur noch um die Platzierung.