SG KK Hohentübingen 2 – SK Bebenhausen 3 4:4
Trotz einer stark ersatzgeschwächt antretenden Bebenhäuser Mannschaft (an Brett drei spielte der an acht gesetzte Lukas Kauth) waren wir im Lokalderby in der Hermann-Hepper-Halle eher Außenseiter. Aber die Mannschaft ging konzentriert zu Werke – wobei zu dieser Einschätzung vielleicht auch der Vergleich mit der vierten Mannschaft zugetragen hat, die gleichzeitig spielte.
Auf jeden Fall trifft es aber auf Stela Moldovan (Brett 5) zu. Sie verbrauchte zwar wesentlich weniger Zeit als ihr Gegner Bernd Köller, hat aber inzwischen auch gelernt auf die gegnerische Bedenkzeit zu überlegen. Mit originellen Manövern behinderte sie die weiße Entwicklung und spielte die Partie nach einem Bauerngewinn sauber zu Ende.
Leider mussten direkt danach Anastasiia Luzgina (3) gegen Lukas Kauth und Angelina Agalykova (7) gegen Horst Köller Niederlagen hinnehmen. Beide Stellungen sahen zwar ausgeglichen aus, gingen dann aber doch recht schnell verloren. Teo Moldovan (8) stand ausgangs der Eröffnung gegen Quentin Andrei ziemlich auf Gewinn, stellte seine Mehrqualität aber gleich wieder ein und musste am Ende froh sein, dass sein Gegner nicht die zwingendsten Fortsetzungen wählte.
Nun war es lange Zeit wieder eher ruhig, bis auf einmal an dem Brett von Andreas Birkner (4) der Blutdruck stieg. Mit zwei Mehrbauern sah seine Stellung lange gefällig aus, aber Freibauern auf beiden Seiten waren gefährlich. Andreas hätte wohl Dauerschach geben müssen, spielte aber auf Sieg – und stellte damit die Partie ein. Wenn Rainer Jetschke denn die richtige Fortsetzung gewählt hätte. Aber nach dessen Zug kam es genauso, wie Andreas es sich vorgestellt hatte und auf einmal war sein Freibauer nicht mehr aufhaltbar.
Tatiana Moldovan (2) hatte sich gegen Joachim Manderla nach der Eröffnung einen Mehrbauern gesichert und ging folgerichtig ins Turmendspiel. Hier war ihr König allerdings so unglücklich abgeklemmt, dass es keine Chancen auf einen Sieg mehr gab. Moritz Hurm (1) stand gegen Diana Mirza etwas fishy, konnte sich aber daraus befreien und im Endspiel auf Vorteil spielen. Am Ende kam aber nur ein Läuferendspiel mit ungleichfarbigen Läufern heraus.
Bei dem Stand von 3,5-3,5 musste also die Partie von Jiaxuan Liang (6) gegen Patrick Leßmeister die Entscheidung bringen. Jiaxuan stand sehr angenehm, hatte dafür aber auch viel Zeit verbraucht und war mit noch zehn zu spielenden Zügen auf wenige Minuten runter. Ein Bauernverlust machte die Sache nicht gerade einfacher, aber trotzdem war seine Stellung eher überlegen. Nach der Zeitkontrolle bot er seinem Gegner Remis an, was auch angenommen wurde – unglücklicherweise genau in dem Moment, als Jiaxuan mit einem schon lange in der Stellung liegenden taktischen Schlag eine Gewinnstellung hätte erreichen können. Trotzdem eine großartige Partie gegen einen starken Gegner, Jiaxuans wieder neu erwachte Lust am Schach war deutlich zu spüren.
Ein erkämpftes und überraschendes 4-4, womit wir die “Favoritenrolle” für den Abstieg erst einmal anderen überlassen. Am 12.11. können wir gegen Reutlingen 2 schon einen weiteren Schritt machen.