Das Weihnachtsblitzturnier und die damit ausgespielte Vereinsblitzmeisterschaft ist jedes Jahr ein Highlight im Vereinsleben. Obwohl wir lange Zeit gehofft hatten, es in Präsenz ausspielen zu können, machte uns die Corona-Pandemie doch wieder einen Strich durch die Rechnung und wir mussten es online ausspielen. Da Lichess keine Rundenturniere als Modus anbietet, durften wir freundlicherweise das Tool der Schachfreunde aus Kehlheim verwenden, das wiederum auf Lichess zugreift.
Ein Vorteil des Online-Spielens besteht darin, dass auch Leute mitspielen können, die weiter weg wohnen und nicht so kurz nach Tübingen fahren können. Diesmal war Gründungsmitglied Simon Jacobi mit an Bord, der inzwischen als Kinderarzt in Freiburg lebt. Ebenso waren unsere starken studentischen Gäste aus Augsburg (Jonathan Reitemann) und Ketsch (Julius Malsam), die in Tübingen studieren, mit am Start. Da neben diesen starken Spielern auch fast unsere komplette erste Mannschaft antrat, hatten unsere jugendlichen MitspielerInnen (Stela und Teo Moldovan, Moritz Großmann und Finn Larsson) in diesem erlesenen Feld erwartungsgemäß nichts zu lachen, aber sie zeigten schon erstaunlich reifes Schach! Dies konnte der Berichterstatter am eigenen Leib v.a. gegen Moritz und Finn in den letzten beiden Runden erfahren, bei der sich letztlich nur die größere Erfahrung durchsetzte.
Lauritz Jansen konnte seinen Titel erneut verteidigen und ihn damit zum insgesamt siebten Mal erringen. Obwohl es eine Runde vor Schluss nicht danach aussah, als es zum Spitzenduell Martin gegen Lauritz kam. Lauritz hatte bis dahin alle Partien gewonnen, während Martin eine Partie gegen Marius Hurm verloren hatte. Mit einem Sieg wäre Lauritz durch gewesen. Aber Martin gewann und überholte Lauritz durch die Feinwertung (ein weiterer Vorteil des Online-Modus: man kann jederzeit die Rangliste inklusive Feinwertung einsehen). Damit war klar: Gewinnt Martin in der letzten Runde gegen Julius Malsam, wäre er Vereinsblitzmeister. Aber in der Partie sah Martin kaum Land und verlor souverän (während Lauritz gegen Marius gewann), so dass die „übliche“ Reihenfolge des Zieleinlaufs erreicht wurde: Lauritz vor Martin und Georg. Diese Reihenfolge gab es schon 2019 und 2017…
Noch ein Vorteil des Online-Modus: Man kann jederzeit die Partien hinterher sich anschauen, was sonst beim Blitzen ja nicht möglich ist.
Gespielt wurden dreieinhalb Stunden ohne größere technische Schwierigkeiten. Auch die Kommunikation während des Turniers kam dank Audio- und Video-Übertragungen der Teilnehmer über den Online-Dienst Diskord nicht zu kurz. Insgesamt war es ein schönes Turnier und ein würdiger Ersatz für das übliche Weihnachtsblitzen!