Lauritz Jansen gewinnt Rating-Preis

13. – 19. August 2016: 6. Homburger Sommer

Rg.Open (23 TN)VereinPunkteBuchholz
1.Helmut OrtinauSC Pirmasens5.527.5
2.Klaus WielschSC Brombach5.027.5
3.Marcel AgneSC Ramstein5.025.5
4.Lauritz JansenSG KK Hohentübingen5.025.5
8.Jörg JansenSG KK Hohentübingen4.024.5

Ihren Vater-Sohn-Urlaub nutzten Jörg und Lauritz Jansen, um an einem Schachturnier, dem Homburger Sommer teilzunehmen. Das Turnier war äußerst familiär, in mancherlei Hinsicht aber auch altmodisch (wie der Bedenkzeit) und lieblos (wie die Plastikfiguren). Auch dass für das Blitzturnier ein Startgeld von 10 ‚¬ verlangt wurde, es im Gegenzug aber nur Sachpreise in Form von Getränken und Büchern zu gewinnen gab, konnte nicht überzeugen.

Aber nun zum Schachlichen. Lauritz gewann seine Partien gegen schwächere Gegner mehr oder weniger problemlos. Mit einer Ausnahme: Ian Leßmeister (DWZ 1241) ließ sich in einer totsicheren Remisstellung ohne Not zweizügig mattsetzen. Seht selbst:

Stellung nach 28…exf4:

Die Stellung ist kaum noch zu gewinnen für Schwarz. Außer Weiß hilft mit!29.Df7?? Ld4+ 30.Kh1 Dh4+ 0-1

Gegen bessere (Klaus Wielsch) oder gleich gute Gegner (Max Müller) konnte er Remis halten und musste nur eine Niederlage hinnehmen (der spätere Gewinner Herlmut Ortinau schob ihn positionell zusammen). Da die Ratingpreise nach Elo vergeben wurde, konnte er aber dank seiner schlechten Elozahl von 1888 den Ratingpreis unter 2000 mit nach Hause nehmen.

Ich (Jörg) wunderte mich von Anfang an über die “DWZ-Leichtgewichte”. Schon in der ersten Runde hatte mich ein junges Mädchen (Vanessa Agne mit DWZ 1418) locker und leicht auseinandergenommen.

Stellung nach 13. Sxd5:

Ich war relativ entspannt ob meines schönen Springers auf d5, der Fesselung des Sf6 und des Druckes auf der d-Linie. Doch meine junge Gegnerin zog unbekümmert 13. !Sxd5!, womit ich in ziemlich Schockstarre verfiel. Ich zog 14.De1?, wodurch die Stellung völlig im Eimer war. Mir war klar, dass die Alternative [14.Lxd8 Le3 15.cxd5 Lxd2+ 16.Txd2 Txd8 17.Se2=] nur zu einer Remisstellung führte. Aber ich sah nicht, dass mein Zug direkt ins Verderben hätte führen müssen!4…Le3+ 15.Kb1 Glücklicherweise zog meine Gegnerin jetzt 15. !Db6? und nicht[15…Sc3+ 16.bxc3 Db6+ 17.Ka1 Dc5-+], wo ich ans Aufgeben hätte nachdenken müssen 16.Txd5 Ld4 17.Tb5 [17.Txe5+! hatte ich nicht gesehen Lxe5 18.Dxe5+ Le6 19.Dxg7 Kd7 20.Sf3+-] 17…Dc6 18.Sf3 Dxc4 [18…Lxc2+ 19.Kxc2 Dxc4+ 20.Kb1 Dxb5 21.Sxd4 Dd3+ 22.Sc2 f6] 19.Sxd4 Lxc2+ 20.Ka1 Dxd4 21.Txe5+ Kf8 22.Lf2 Dd7 23.Db4+ Kg8 24.Tc1 Da4 25.Dc3 Le4 [25…Lg6] 26.Ld4 Lxg2? 27.Tg1 [27.Tc5] 27…Td8 28.Te4 f6 29.b3 Db5 30.Tg4 Ld5 31.Txg7+ Kf8 32.Lc5+ Ke8 33.Te7+ Kf8 34.Dxf6+ 1-0 Sie verlor erst in der Zeitnotphase den Faden und die Partie.

In der zweiten Runde konnte ich eine gewonnene Stellung nicht in einen ganzen Punkt ummünzen und wurde in der dritten Runde gar ausgekontert, als ich nicht rechtzeitig in den Verteidigungsmodus umschaltete. Auch in der fünften Runde konnte ich nur gewinnen, weil sein Gegner nach 10 (!) Zügen den Gewinnzug zwar sah, aber nicht den Mut besaß, die Stellung des Gegners einfach zusammenfallen zu lassen. Nur die ausgekämpfte Remispartie gegen den Brombacher Oberligaspieler Klaus Wielsch zeigte ein ansprechendes Niveau. Das größte Unglück ereignete sich aber in der letzten (!) Runde, als sich der Auslosungsteufel ausgerechnet die Paarung Lauritz Jansen – Jörg Jansen ausdachte. Die Partie lässt sich mit “Kein Respekt vor dem Alter” zusammenfassen, so dass ich in der Endabrechnung der Erste war, der keinen Preis bekam (ich war weder Frau noch Jugend noch Senior und eine Ratinggruppe gab’s auch nicht für mich).

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Bild aus der letzten Runde!

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