Eine besonders erfolgreiche Saison scheint sich nicht anzubahnen, aber es gibt doch immer wieder ein paar interessante Momente, die man zeigen kann.
Wir beginnen mit Brett 2, also mit der Partie Egle – Schmidt. Die Eröffnung lief sehr gut für Weiß und schon aus positionellen Gründen (in Verbindung mit dem Quasi-Mehrbauern) liegt die Computerbewertung hier bei etwa +2. Darüber hinaus hätte an dieser Stelle eine konkrete Zugfolge glatt gewonnen: 18.Sxh2! sieht optisch vielleicht nicht so attraktiv aus, greift aber eine Figur an und lässt den Lg2 d5 überdecken, so dass nach cxd6 Dxd6 e5 der Springer nicht mehr hängt. Eine spielbare Fortsetzung ist für Schwarz nicht in Sicht. Nach dem menschlicheren Partiezug 18.c3?! stand Weiß hingegen “nur” klar besser und in der Folge vergab er diesen Vorteil vollends.
Meine Weißpartie gegen Meister Weber war von einem selbst für meine Verhältnisse außergewöhnlichen Einsteller geprägt, nach welchem ich sofort mit dem Rücken zur Wand stand. In der Diagrammstellung habe ich aber auch ein bisschen Spiel und wenn für Schwarz keine Opfer gehen, hmm… Sie gehen aber, sogar besser, als wir selbst in der Analyse dachten: 24…Sxa2! haben wir übereinstimmend ausgeschlossen, weil die weiße Dame vermeintlich über c4 zur Hilfe kommt, aber Schwarz hat sogar die Zeit für 25.Lxa2 Tfc8! mit unparierbaren Drohungen auf der a-Linie. 24…d3? war demnach ungenau, stellte mich aber vor eine schwierige Wahl. Ich entschied mich für 25.cxd3?, weil nun in manchen Varianten die Dame die zweite Reihe decken kann, wie man etwa in der Variante 25…Sxa2? 26.Lxa2 Da5 27.b3 sieht. Leider ging aber 25…Txa2! 26.Lxa2 Ta8 und trotz des Mehrturms war das Matt nicht zu decken. Besser war also 25.Txd3! mit der Idee, den Turm auf a3 dazwischenzusetzen. Kritisch ist dann natürlich nicht der Qualitätsgewinn (nach 25…Sxd3?? 26.Dxd3 stünde Weiß besser), sondern 25…Sxa2! 26.Lxa2 Da6! mit Fesselung des Turms. Dann könnte ich immerhin mit 27.c3 Dxa2+ 28.Kc2 flüchten und noch kämpfen, auch wenn es natürlich nicht gut aussieht.
Richtig glatt lief es für uns nur in der Partie Staufenberger – Bitter. Genau so stellt man sich das vor, wenn man mit Isolani spielt: 20.Sxf7! Dc7 (20…Kxf7 21.Txh7+! Sxh7 22.Dxg6+) 21.Txh7! Sf8 22.Th8+! Kxf7 23.Txf8+! Lxf8 24.Dxg6+ Ke7 25.Sxd5+ exd5 26.Dxf6+ Kd7 27.Lf5+ Te6 28.Dxe6# Dafür, dass Bernd nach eigenem Bekunden derzeit “furchtbar” spielt, sah das ganz brauchbar aus 🙂