Auftaktniederlage

A-Klasse 1.Runde: SV Reutlingen 4 – SG KK Hohentübingen 4 3:5

Da war mehr drin! Nachdem die Vierte zur neuen Saison ihr Aufstiegsrecht wahrgenommen hat und nun in der A-Klasse spielt, ist klar, dass es um jeden Mannschaftspunkt geht. Mit etwas mehr innerer Spannung wäre ein Punktgewinn bein Gastspiel in Reutlingen drin gewesen. Jonathan Kuhlberg (8), der seine erste Saison als Verbandsspieler bestreitet, ließ sich leider allzu früh überrumpeln und ging nach 12 Zügen und kurzer Spielzeit glatt Matt. Der zweite Novize Tim Dunder (7) verlor leider seine Dame viel zu früh und bemühte sich vergeblich, diesen eklatanten Materialnachteil irgendwie zu kompensieren. Auch diese Partie dauerte nicht allzu lange. Mit Kenan Aga (6) wurde der dritte Neuling an den Start geschickt. Er machte seine Sache recht gut, kam jedoch offensichtlich mit der etwas abstrusen Eröffnung des Gegners nicht zurecht. Auch er musste sich in materieller Unterlegenheit geschlagen geben. Tim Aptyka (5)nährte lange die Hoffnung auf einen Erfolg an den hinteren Brettern. Er spielte solide und geduldig wie immer. Leider kostete ihn ein Aussetzer im späten Mittelspiel eine Leichtfigur, sodass auch er den vollen Punkt abgeben musste. 0 aus 4 an den letzten vier Brettern – das tat weh.

Vorne lief es besser – bis auf eine Ausnahme… Andreas Estedt (2), der schachqualitativ deutlich zu hoch gesetzte Mannschaftsführer, ließ sich unnötigerweise auf ein kompliziertes Spiel ein. Von Beginn an war er ausschließlich mit der Reparatur eines positionellen Eröffnungsfehlers beschäftigt. Die Partie war nicht zu retten. Ein echtes Leckerli dagegen bot Xinyuan Wang (4). Trotz zweier Minusbauern im Endspiel mit je einem Springer beschäftigte er seinen Gegner dermaßen, dass dieser seinen Gaul abliefern musste und etwas ungläubig unserem Yuan zum Sieg gratulieren musste. Ganz abgezockt spielte Georg Jakob (3). Während die älteren Semester im Spiellokal davon ausgingen, dass man ganz junge Spieler spätestens im Endspiel ‘einsackt’ , demonstrierte Georg, wie falsch man liegen kann: seinen einzigen Mehrbauern verwertete er derart routiniert, dass es sich der Gegner nicht nehmen ließ, sich im Anschluss an die Partie noch eine Übungsstunde bei Georg zu holen. Das emotionale Highlight – zumindest für die Kenner der Szene – war jedoch das Comeback von Jonathan Estedt (1) nach vierjähriger Totalabstinenz. Ohne jegliche Vorbereitung bewegte er nach langer Zeit wieder die Figuren. Und er tat das an seiner ersten Wirkungsstätte in Reutlingen mit einer Ruhe und Konzentration wie in alten Tagen. Dass die Partie über viereinhalb Stunden dauerte, lag vor allem an der aussichtslosen Hoffnung des Gegners, Jonathan könnte nach so langer Zeit doch zuviel verlernt haben. Hat er aber nicht … 🙂

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