Drei Runden zu lang…

03.-11.Juli 2015: 1. Offene Baden-Württembergische Senioremeisterschaft

Vom 03.07. bis 11.07. spielte ich bei bis zu 33 Grad Außentemperatur im perfekt klimatisierten Kursaal in Freudenstadt, es zog nicht, ein 9-rundiges Turnier. Das Stadtmarketing propagierte die Veranstaltung als Internationales Schachfestival. Tatsächlich waren unter den 112 Spielern Teilnehmer aus Israel, Russland, Spanien, Kroatien, Frankreich und den Niederlanden. 38 Spieler hatten mehr als 2000 ELO-Punkte. Sieger wurde der amtierende deutsche Seniorenmeister im Schnellschach, Hans Ackermann aus Rostock, der auch das Blitzturnier gewann .Christoph Frick vom SV Tübingen 1870 wurde dabei Dritter.

In der 1.Runde hätte ich nach 10.Zügen gegen Harald Keller (2041) vom SV Rottweil aufgeben können, schleppte mich aber bis zum 20.Zug weiter, weil es so schön kühl war. In der 2.Runde spielte ich gegen Emanuela Deak-Willimsky (1485) SF Furtwangen, die schwächste der Startliste. Meine vermeintlich wunderbare Mattkombination hatte im vorletzten Zug ein Loch, was ich gerade noch rechtzeitig erkannte, um doch noch gewinnen zu können.

Viel Glück hatte ich in der 3.Runde: Anton Slager (1945), SK Griesheim, kam mit dem Fischer-Modus nicht zurecht und verlor durch Zeitüberschreitung. Mit 2 aus 3 spielte ich in der 4.Runde gegen den späteren Tabellenzweiten Hermann Schrems (2034), SK Weinheim. Irgendwie wurstelte ich meine rudimentären Kenntnisse des Wolga-Benkö-Gambits mit 5.b6!? (A57) so zusammen, dass schließlich folgende Stellung entstand:

Diagramm aus der Partie Meyer-Slager

Mit Lxb3 hätte ich noch eine Weile weiter spielen können, Txb3 verlor schnell.

In der 5.Runde gab es eine zufriedenstellende Punkteteilung mit Günther Reimann (1955) vom SC Magstadt. Ebenso in der 6.Runde gegen Hans-Peter Abel (1968), SC Leinfelden.

Mit 3 aus 6 hatte ich DWZ 1600 erreicht und hätte das Turnier beenden sollen, um den Erfolg zu konservieren. 6 Bären und 3 Wölfe im Wildgehege Bad Rippoldsau-Schapbach wären ersatzweise Unterhaltung genug gewesen. Stattdessen spielte ich weiter und vergab in der 7.Runde das eventuelle Remis gegen Peter-Michael Gerhardt (2020), SC Vahr. Mit D+5B gegen D+6B hätte ich gegen den ehemaligen Oberligaspieler noch spielen können. Von allen guten Geistern verlassen, tauschte ich die Damen und verlor.

Die 8.Runde kann ich nur soweit kommentieren: Der 2-fache badische Seniorenmeister Waldemar Müller (2110), SK Sandhausen war gesundheitlich schwer angeschlagen. Ich habe deshalb nicht wirklich spielen können und verlor. Die 9.Partie gegen Franz Schnell (1768), SV Trossingen gab ich mit einem Mehrbauern im Turmendspiel remis, weil ich nach Hause wollte.

Abschließend kann ich feststellen, dass am Vorabend der Partien eine Vorbereitung auf den Gegner anhand von Datenbanken die Regel ist. Das habe ich vorher so nicht gekannt.

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