Lauritz Jansen wird württembergischer Vizemeister U18

Philipp Staufenberger qualifiziert sich für die deutsche Meisterschaft U12

22.04. – 26.04.2014 WJEM

Traditionell finden in der Woche nach Ostern die Württembergischen Jugendeinzelmeisterschaften statt, ein Highlight im Jugendschach, dieses Jahr im bayrischen Lindau. Dieses Jahr nahmen stolze acht Königskinder teil: In der U10 Tim Aptyka und Georg Jakob, in der U12 Philipp Staufenberger, in der U14 Martin Häcker, in der U16 Marius Hurm und Noah Maurer und in der U18 Lauritz Jansen und Nils Müller. Sie wurden betreut von Bernd Staufenberger, Martin Schmidt, Heiner Uhlig und Jörg Jansen. Zeitweilig war sogar Vereinsmitglied GM Zigurds Lanka vor Ort.  

Noah Maurer, Lauritz Jansen, Nils Müller, mitte: Marius Hurm, Martin Häcker, unten: Georg Jakob, Tim Aptyka, Philipp Staufenberger

Hier die Ergebnisse unserer Königskinder (sowie der Teilnehmer unseres Bezirks und der “Fair zum Erfolg”-Initiative):

Rg.U 10 (32 TN)VereinPunkteBuchh.
1.Danny YiSF Kornwestheim6.531.5
2.Max GrünwaldSV Jedesheim6.026.5
3.Simon TarasSV Reutlingen5.530.0
5.Tim AptykaSG KK Hohentübingen4.534.0
8.Jonathan PostlerTSV/RSK Esslingen4.525.0
10.Olaf GrubeSK Bernhausen4.031.0
11.Georg JakobSG KK Hohentübingen4.023.0
22.Gerrit RichterTSV/RSK Esslingen3.022.5
28.David ZlomkeSK Bebenhausen2.024.0
30.Arina DobrydenSK Bebenhausen2.021.5
Rg.U 12 (34 TN)VereinPunkteBuchh.
1.Marc SchallnerSF Kornwestheim5.531.5
2.Philipp StaufenbergerSG KK Hohentübingen5.530.5
3.Dominik GhengSK Bernhausen5.029.5
8.Mathis HofeleSF Plochingen4.526.0
27.Nils RichterTSV/RSK Esslingen2.529.0
33.Imke WettachSK Bebenhausen1.015.5
Rg.U 14 (26 TN)VereinPunkteBuchh.
1.Ling Leander GrimmSK Bebenhausen6.020.0
2.Bogdan PiskaykinSV Friedrichshafen5.530.0
3.Jens HoffmannSF HN-Biberach5.029.5
7.David WendlerSK Bebenhausen4.028.0
15.Martin HäckerSG KK Hohentübingen3.520.5
16.Benjamin BartnikSF Pfullingen3.520.0
17.Adrian MatzeitSF Göppingen3.025.5
Rg.U 14 w (10 TN)VereinPunkteBuchh.
1.Theresa PetersSC Hechingen6.027.0
2.Leia LedererSF Ammerbuch5.527.5
3.Katrin LeserSV Weingarten5.023.5
Rg.U 16 (24 TN)VereinPunkteBuchh.
1.Tobias SchmidtSC Erdmannhausen5.527.5
2.Kevin WalterSK Sontheim5.030.5
3.David RinghutWD Ulm5.029.5
7.Garlef HupferSSG Fils-Lauter4.030.0
12.Simon WendlerSK Bebenhausen4.020.0
13.Marius HurmSG KK Hohentübingen3.527.0
16.Noah MaurerSG KK Hohentübingen 3.022.5
Rg.U 18 (19 TN)VereinPunkteBuchh.
1.Danijel GibicarSK Bebenhausen5.529.0
2.Lauritz JansenSG KK Hohentübingen5.527.0
3.Max RomesSK Sontheim5.028.0
8.Nils MüllerSG KK Hohentübingen3.527.0
14.Alexander KelemenWD Ulm3.022.5
15.Lennart DiltheySF Göppingen3.022.0
16.Konstantin SommerSF Göppingen3.021.5


Unsere zwei Vize-Meister

Auftakt in Lindau

(Zwischenberichte von Martin Schmidt)

Die Württembergische Meisterschaft der Jugend läuft – und die Königskinder sind gut vertreten. Lauritz Jansen und Nils Müller sind in der U18 dabei. Lauritz möchte in seinem letzten Jahr noch einmal einen Anlauf auf die Deutsche Meisterschaft nehmen, während Nils nach seiner souveränen Qualifikation sich Chancen auf obere Platzierungen ausrechnet. Der nachgerückte Noah Maurer und Marius Hurm gehören in der stark besetzten U16 zu den Anwärtern auf vordere Platzierungen. Martin Häcker hat als Setzplatzletzter in der U14 eher die Ambition, gut mitzukämpfen. Philipp Staufenberger ist in der U12 gut dabei und Tim Aptkya sowie Georg Jakob hoffen auf neue Erfahrungen.

Die erste Runde begann zwar etwas spät, aber mit einer halben Stunde Verspätung nicht übermäßig. Als erster beendete Georg seine Partie mit einem schönen Sieg, während Nils noch froh über sein Remis war, nachdem er im Spanier in eine gut bekannte Eröffnungsfalle getappt war (“Darauf falle ich nie wieder rein!”). Martin gewann nach gut 90 Minuten mit dem angenommenen Morra-Gambit. In komplizierter Stellung fand er einen schönen taktischen Schlag, der die Schwäche der gegnerischen Grundreihe ausnutzte und eine Figur gewann. Den technischen Part bewältigte er dann ebenfalls, obwohl sein Gegner zwischendurch die Figur zurückgewinnen hätte können. Auch Tim gewann.

Noah musste unsere erste Niederlage hinnehmen. In der Eröffnung brachte er, noch erkältet, die Pläne durcheinander und verlor taktisch einen Bauern. Im Bemühen, noch einmal in die Partie zu kommen, opferte er noch weitere Bauern, erreichte aber nichts und gab auf.
Eine sehr gute Partie spielte Philipp. Er erhöhte den Druck immer weiter, gewann taktisch unter vorübergehendem Figurenopfer einen Bauern und spielte den technischen Part sauber runter.
Marius spielte gegen das Morra-Gambit, opferte den Bauern zurück und setzte den gegnerischen König mit Bauern und Figuren so unter Druck, dass Weiß schnell den spielentscheidenden Fehler beging. Lauritz kämpfte als letzter fast über die gesamten 4 Stunden. Nach unklarem Mittelspiel gewann er einen Bauern und im Endspiel auch die Partie.

Durchwachsener Vormittag

Als erster fertig am vormittag wurde Georg, leider mit einer Niederlage. Die Eröffnung behandelte er leider nicht gut, verlor den geopferten Bauern und wenig später auch eine Figur. Ebenfalls recht schnell und mit demselben Ergebnis hatte auch Martin seine Partie beendet. Er hielt lange gut mit gegen seinen starken Gegner, hatte sogar an ein paar Stellen die Chance zu Vorteil. Aber dann brach Weiß doch noch in die schwarze Verteidigungsstellung ein. Erfolgreicher war Philipp, der mit schwarze eine schöne Angriffspartie spielte. Sogar Bernd musste ihn danach loben.
Mehr als zwei Stunden spielte Tim an Brett 2 der U10, bevor das Unentschieden unterschriftsreif war. In einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern kam er trotz eines Mehrbauern nicht weiter. Leider verloren sowohl Noah als auch Marius. Noah konnte keines überzeugendes Konzept gegen den Königsindischen Angriff finden und Marius erlaubte in guter Angriffsstellung Gegenspiel, das schließlich zur Niederlage führte.
In Nils Stellung war das Gleichgewicht nie wirklich gespielt und das Remis war schon nach 34 Zügen perfekt. Am längsten, nicht nur von den Königskinder sondern vom gesamten Turnier, spielte Lauritz, bis es ihm schließlich gelang, in einer sorgfältig und vorsichtig(!) geführten Partie (gefühlsmäßig, noch nicht analysiert) zu gewinnen.

Schöne Partien und ein Kuriosum

Als erster fertig wurde wieder einmal Georg. Er gewann schnell, obwohl er in der Eröffnung aus Versehen den Turm h1 berührte und ihn sein Gegner daraufhin aufforderte, mit dem Turm zu ziehen. Tim brauchte da schon etwas länger. In einem komplizierten Mittelspiel opferte er (oder stellte ein?) einen Bauern, erhielt gutes Spiel und konnte schließlich eine Figur gewinnen, das reichte ihm. Nun folgten erst einmal zwei wenig rumreiche Partien. Philipp überzog seinen Angriff, während Martin ein wenig zu passiv spielte. Beide verloren. Nils gewann seine erste Partie, aber auch das lief nicht ohne Abenteuer ab.
Marius stand aus der Eröffnung heraus schlechter, verlor einen Bauern und kämpfte ums Remis – bis sich sein Gegner auf a8 den Läufer abklemmen und abholen ließ. Selbst das wäre mit den richtigen Zügen immer noch vorteilhaft für ihn gewesen, aber wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht und so konnte Marius durch präzises Spiel mit dem Springer die beiden gegnerischen Mehrbauern in Schach halten.
Lauritz spielte mit Schwarz gegen seinen größten Konkurrenten Danijel Gibicar. Nach zwei anstrengenden Runden machte er dieses Mal recht früh Remis. Seine Stellung erschien ihm nicht ganz klar, während Danijel nur noch wenig Zeit hatte.
Am längsten war Noah unterwegs – trotz zweier Auftaktniederlagen, trotz Krankheit kämpfte er bis zuletzt um den vollen Punkt. In einem schwierigen Mittelspiel verlor er schließlich einen Bauern, hatte dafür aber einen aktiven Turm. Nach Rückgewinn des Bauern musste sich der Gegner sehr genau verteidigen, was ihm nicht gelang. So konnte Noah nach fast den vollen fünf Stunden Spielzeit in der letzten laufenden Partie – wie gestern Lauritz – den Sieg einfahren.
Am abendlichen Blitzturnier spielten Lauritz sowie Jörg und ich mit – alle drei unter Erwartungen (Setzranglistenplätze 1-3…). Lauritz wurde als bester noch Dritter.

Abschlussbericht

Unsere zwei Neulinge in der U10 schlugen sich hervorragend: Tim Aptyka spielte das ganze Turnier über vorne mit und schnupperte vor der letzten Runde sogar an einem Qualifikationsplatz zur Deutschen Meisterschaft. Dazu wäre aber ein Sieg gegen den überragenden Titel-Gewinner Danny Yi nötig gewesen, was einer Sensation gleich gekommen wäre. Aber auch so ist ein 5. Platz in diesem Klassefeld ein Riesenerfolg! Das gute Spiel spiegelt sich auch in einem Zuwachs von 132 DWZ-Pünktchen! Auch Georg Jakob spielte munter mit und erzielte sehr gute 4 Punkte, was Hoffnung auf mehr macht. Er bewies mehrfach, dass er konzentriert und überlegt spielen kann.

In der U12 zeigte Philipp Staufenberger großes Schach und konnte sich als Vizemeister für die Deutschen Meisterschaften über Pfingsten qualifizieren. Er scheiterte am Titelgewinn nur wegen eines winzigen Buchholzpünktchen (Zuwachs von 80 DWZ-Punkten). Auch Martin Häcker überzeugte bei seinen ersten Württembergischen in der U14. Als Setzlistenletzter (!!) holte er grandiose 3.5 Punkte und landete im gesicherten Mittelfeld (Zuwachs von 123 DWZ-Punkten).

Dort fanden sich auch unserer zwei erfahrenen Recken Marius Hurm und Noah Maurer in der U16 wieder. Sie waren aber beide nicht damit zufrieden, wäre doch bei beiden der eine oder andere halbe Punkt mehr drin gewesen. Allerdings darf man aber das hohe Niveau in der U16 nicht vergessen. Während Noah durch eine Erkältung gehandicapt schlecht begann und sich danach mühsam wieder ins Turnier zurückkämpfte, begann Marius stark, vergab aber in der Folge einige Chancen durch fehlendem Mut zum Risiko in gut herausgespielten, aussichtsreichen Stellungen. Wäre aber die letzte Runde besser gelaufen (beide verloren), sähe die Welt ganz anders aus.

Unsere zwei Spitzenbretter der Jugendmannschaft versuchten in der U18 ihr Glück. Lauritz Jansen, der bei seinen letzten Württembergischen Meisterschaften (seit der U10 war er jedes Jahr dabei) noch einmal einen Anlauf auf den Meistertitel nahm, erreichte sein Ziel fast. Nachdem er letztes Jahr schon nahe dran war, seinen alten und übermächtig scheinenden Rivalen Danijel Gibicar den Titel zu entreißen, war es dieses Jahr noch enger. Es war kein Klassenunterschied zu erkennen. Aber die Buchholzfee war ihm zu schlecht gesonnen. So konnte er immerhin seinen Vizemeistertitel in der Königsklasse erfolgreich verteidigen. Nils Müller vergab einige halbe Pünktchen durch ungewohnte Ungenauigkeiten in der Eröffnung, so dass er in einigen Partien schon nach wenigen Zügen einem Materialnachteil (eingestellte Bauern, in der 1. Runde sogar eine eingestellte Figur) hinterherlaufen musste. So kamen die vielen Remis zustande, allerdings war auch eines gegen den Sieger Danijel Gibicar darunter, das in der Endstellung vielleicht sogar für Nils gewonnen war.

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