Das meine Partie so spät erscheint, hat nicht viel mit der Niederlage gestern zu tun – ich hatte gestern abend keine Zeit mehr dazu. Deswegen heute kurz im Überblick. Wir steigen ausgangs der Eröffnung ein.
Schmidt,Martin (2061) – Narr,Kevin (2027)
Nach 11.Te1
Diese Stellung hatte ich seit geraumer Zeit angestrebt und war doch der Meinung, hier ganz anständig zu stehen. Der Läufer auf d3 sieht natürlich nicht so toll aus, aber er wird sich bald auf c4 platzieren und kann dann Weiß nicht bald mit Lf4 und e5 Druck machen? Houdini ist sich etwas uneins bei der Bewertung, sagt aber, dass Schwarz direkt mit Sxc4, gefolgt von e6 auflösen sollte. Mein Gegner spielte stattdessen
11…e6?! Und nun grübelte ich lange – und spielte dann 12.dxe6?!
Richtig wäre der Zug gewesen, an dem ich überlegt hatte: 12.e5! Sfxd5 und nun 13.Sxd6. Ich hatte nur an exd6 überlegt und Sxd6 ziemlich schnell verworfen, weil ich Gespenster mit Lxe5 gesehen hatte – Weiß kann aber einfach Sb5 spielen. Oder Lxc8. Und hier sollte Weiß besser stehen.
Nach dem Textzug fixierte ich den Bauern auf d6, aber unterschätzte dabei die schwarze Aktivität. Oder wollte sie nicht wahrhaben. Nach 19.Sf3 geht es weiter:
19…Sxd3! 20.Dxd3 f5 21.Lf4? Und wie diese Hauptvariante verliert, kann man sich auf der Seite der WEM anschauen. Stattdessen:
21.Lb2 Und Weiß steht zwar nicht besser (wie wir in der Analyse noch dachten), aber tauscht alles ab, gibt kurzzeitig den Bauern auf e4 auf und gewinnt ihn schließlich bei ausgeglichener Stellung wieder zurück.
> Da Martin noch seinen taktischen Aussetzer verarbeiten muss
Es gibt Schlimmeres!
http://timkr.home.xs4all.nl/chess2/diary18txt.htm
Nr. 353 – How to forget from one’s experiences