Heute ging es gegen Jungtalent Emilian Hofer aus Österreich. Österreicher und bei der Württembergischen Meisterschaft? Natürlich geht das – man muss nur für einen württembergischen Verein gemeldet sein, in diesem Fall Jedesheim.
Aus einer erneuten spanischen Partie heraus entwickelte sich ein zäher Positionskampf. Da ich heute nach den Partien der aufschlussreichen Analyse zweier Partien durch Lanka in Bisingen gelauscht habe, bin ich erst recht spät zurück, daher hier nur die Partie ab der kritischen Stellung.
Hofer, Emilian (2064) – Schmidt,Martin (2061)
Soeben hat Weiß 27.Ted1 gezogen und ich geriet lange ins Grübeln. Eigentlich sieht die weiße Königsstellung sehr kritisch aus. Müsste man da nicht etwas machen können?
27…h5 28.Df3 Der einzige Zug, ansonsten wird es schon sehr ungemütlich angesichts der Drohung h4. Und nun setzte ich konsequent weiter meinen Aufmarsch fort! 28…f5?! Das überschätzt die schwarzen Möglichkeiten. 29.Kh1 Ist auch nicht schlecht – aber viel länger gegrübelt habe ich an einem anderen Zug.
29.h4! ist stark. Mein Gegner hat den auch gesehen, sich aber nicht herangetraut. 29…Dxh4 30.Txd6 Txd6 31.Txd6 fxe4 32.Sxe4! (Ich habe nur an 32.Dxe4 gerechnet, nach 32…Dg5 steht Schwarz aber in Ordnung.) 32…Sh3+ 33.Dxh3 Dxe4.
Dank der vielen schwarzen Bauernschwächen steht Weiß hier besser. Meine Entschuldigung für die lange Variante ohne weitere Sehhilfen. So wichtig war sie jetzt aber auch nicht, dass sie Zwischendiagramme verdient hätte. Das hier ist wohl die beste Stellung, die Weiß in dieser Partie hätte erreichen können.
Nach 29.Kh1 tauschten wir bald recht einträchtig die Leichtfiguren ab und einigten uns auch nach kurzer Zeit auf Unentschieden. Durch einen Fehler von mir im letzten Zug (auf der Turnierseite nachspielbar) war da die Stellung für Weiß aber schon wieder leicht besser, aber auch mein Gegner hatte wohl genug für den Tag. Irgendwie hatte ich heute nicht so viel Kampfgeist.