WEM in Bisingen (2)

Der heutige Bericht wäre eigentlich eine ausgezeichnete Möglichkeit gewesen, Fotos über den Turniersaal und den schönen angrenzenden Bach bereitzustellen – denn die heutige Partie von mir bot wenig interessante Momente. Auch Michaels Bericht wird nach seinem 17-zügigen Großmeisterremis wohl eher kurz ausfallen – obwohl – Lanka hatte dazu einiges zu erzählen.

Das hatte er auch zu meiner Partie, wenn auch nichts gutes. Ich spielte das erste Mal in meinem Leben den Panov-Angriff in einer Turnierpartie. Reuß verbrauchte zwar in der Eröffnung viel Zeit dabei, zu entscheiden, ob er in die Hauptvariante – in der ich ja vielleicht etwas vorbereitet haben könnte – oder in eine Nebenvariante einlenken sollte. Er entschloss sich für letzteres – mit großem Erfolg, denn ich wählte schon nach wenigen Zügen den falschen Plan.

Schmidt,Martin (2061) – Reuß,Andreas (2272)

SchmidtReussHier hätte ich mit cxd5 eine typische Isolani-Stellung bekommen können. Diesen Stellungstyp kenne ich jedoch nicht wirklich, deshalb spielte ich c5, um eine Mehrheit am Königsflügel zu bekommen. Leider geht dies jedoch nur, wenn Schwarz bereits Sc6 gezogen hat… so brachte ich Zigurds zur Verzweiflung, als er einmal kurz drüberschaute.

Natürlich ist die Partie danach nicht direkt verloren, aber bereits schwierig zu spielen – und ich hatte keine Chance, noch etwas herauszuholen.

Zusatz von Michael:

Über meine kurze und sehr ausgeglichene Partie gibt es in der Tat wenig zu sagen (wenigstens mal fehlerfrei gespielt), umso mehr Aufregung gab es hingegen in der unglaublichen Partie Höglauer – Amos, in der Schwarz mit dem König quer übers volle Brett wanderte und am Ende äußerst glücklich sogar gewann. Zum Nachspielen (bequem direkt auf der Turnierseite möglich) sehr empfohlen! Beeindruckend übrigens auch das unerschütterliche Gottvertrauen von Frank Amos, der in der Analyse ganz lässig meinte, nirgends einen Gewinn für seinen jungen Gegner gesehen zu haben. Der Computer ist erwartungsgemäß anderer Meinung und zeigt zwischendurch u.a. ein Matt in 6 Zügen an.

3 Kommentare

  1. > Höglauer – Amos […] Zum Nachspielen (bequem direkt auf der Turnierseite möglich) sehr empfohlen!

    Ok, Empfehlung angenommen. Interessante Partie, hätte auch zwischen Tschigorin und Steinitz gespielt sein können…

    > Über meine kurze und sehr ausgeglichene Partie gibt es in der Tat wenig zu sagen

    Die fand ich gar nicht ausgeglichen. Auf 12… Dc6? gewinnt doch 13.bxc6 sofort, oder nicht? Naja, vielleicht hat der Turnierleiter beim Eingeben der Partie auch mehr auf Höglauer – Amos als auf seinen Computer geschaut….

    Viel Erfolg in den nächsten Runden!

  2. Dass du das übersehen hast, Michael…

  3. Bei meinem Gegner hat sich auch schon jemand aufgeregt mit dieser überraschenden Entdeckung gemeldet. Er habe doch “einen Damenfang übersehen”… 🙂

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