Auch für mich (Martin) hat die Württembergische bekannterweise gut begonnen. Davor waren allerdings einige sehr bange Momente zu überstehen. Ich werde hier die wichtigsten Punkte mit Diagrammen einstellen und danach ebenfalls die Partie im pgn-Format posten.
Muschkowski,Jürgen (2004) – Schmidt,Martin (2061)
Die Eröffnung behandelte mein Gegner kreativ – eigentlich ein wenig zu kreativ. Nach 6.e4 stand es so:
Die weiße Dame auf f3 macht einen eher ungesunden Eindruck und der Zug e3-e4 kann auch nicht die reine Wahrheit gewesen sein. Nun hätte ich mit c5 oder dxe4 gutes Spiel erlangen können. Beide waren mir während der Partie allerdings nicht geheuer – bei ersterem befürchtete ich eine ungünstige Stellungsöffnung (die eher Schwarz zu Gute kommt), bei letzterem eventuelle Abzüge mit Verlust des Lb7. Stattdessen spielte ich den Abwartezug Le7. Es folgte
6…Le7 7.e5 Sfd7 8.Dg3 0-0?
Dieses frohgemute Hineinrochieren in den Angriff war die Ursache der folgenden Probleme. Nach
9.Sdf3
ist die schwarze Stellung reif zum Sturm. Der beste Zug hier ist nicht ganz klar, mein
9…f5?
ist es jedenfalls nicht. Glücklicherweise war mein Gegner hier jedoch davon überzeugt, dass er die Stellung öffnen sollte. Danach hatten meine Figuren wieder etwas Luft zum Atmen. Stattdessen hätten Sh3 oder Lh6 die Partie wohl gewonnen.
10.exf6 e.p.? Lxf6 11.Sh3 e5! 12.Lxh7?!
Von mir überhaupt nicht beachtet. Meine Wahl wäre Lf5 gewesen – und tatsächlich hat Weiß nun auch keine Chance auf Vorteil mehr sondern muss Dauerschach geben. Wäre sehr angenehm gewesen, das während der Partie zu wissen. Nach
12…Kxh7 13.Shg5+ Lxg5 14.Sxg5 Kg8 15.Dh3 Sf6 16.De6+ Kh8 17.Dh3+ Kg8
muss Weiß Dauerschach geben. Stattdessen wollte Weiß mehr – zu viel. Nach
18.dxe5? De7
steht er bereits schlechter und im Endeffekt konnte ich den übrigbleibenden Angriff auch sehr schnell abschlagen. Nach nicht einmal 30 Zügen und 3 Stunden war der Spuk vorbei.
[Event “WEM 2013, Meisterturnier”]
[Site “?”]
[Date “2013.08.31”]
[Round “1”]
[White “Muschkowski, Jürgen”]
[Black “Schmidt, Martin”]
[Result “0-1”]
[ECO “A45”]
[WhiteElo “2004”]
[BlackElo “2061”]
[Annotator “Schmidt,Martin”]
[PlyCount “58”]
1. d4 Nf6 2. e3 e6 3. Bd3 b6 4. Qf3 d5 5. Nd2 Bb7 6. e4 Be7 (6… dxe4 7. Nxe4
Bd5) (6… c5 7. dxc5 (7. Bb5+ Bc6 8. Bxc6+ Nxc6 9. dxc5 Bxc5 10. exd5 Nb4 11.
Qb3 Qxd5 12. Qxd5 Nfxd5) 7… bxc5 (7… Bxc5) 8. exd5 Be7 (8… exd5 9. Nh3
Nc6 10. O-O Be7)) 7. e5 Nfd7 8. Qg3 O-O $2 9. Ndf3 f5 10. exf6 (10. Bh6 Rf7 11.
Nh3 Nf8 12. Nhg5 Bxg5 13. Nxg5 Rd7) 10… Bxf6 11. Nh3 e5 12. Bxh7+ (12. Bf5
Re8 13. O-O) (12. Nfg5 e4 13. Be2 Re8 14. Bh5 Re7) 12… Kxh7 13. Nhg5+ Bxg5
14. Nxg5+ Kg8 15. Qh3 Nf6 16. Qe6+ Kh8 17. Qh3+ Kg8 18. dxe5 Qe7 19. O-O Qxe5
20. Bd2 Bc8 21. Qh4 Qf5 22. f3 Nc6 23. Qa4 Bd7 24. g4 Qe5 25. c3 Na5 26. Qc2
Nc4 27. Rae1 Qd6 28. Bc1 Rae8 29. b3 Qc5+ 0-1