19. September 2025: Landesliga Runde 2
SG KK Hohentübingen 1 – SV Reutlingen 1
Zur zweiten Runde, im Goldenen Oktober angesetzt, durften wir die Reutlinger in der Hepper-Halle begrüßen. Diese waren tendenziell in der oberen Hälfte anzusiedeln. Letztes Jahr hatten sie sogar lange die Tabelle angeführt, bis wir gegen sie unsere Aufholjagd einleiteten. Dass GM Ninov schon wieder gegen uns fehlte, dürfte für einen Spieler enttäuschend gewesen sein, für die Gesamtlage aber sehr praktisch.
Bei Axel Kriegeskorte (8) war leider direkt schon wieder Schluss: Er übersah eine Fesselung, was innerhalb weniger Züge zum Matt führte. Auch das zweite Spiel war zu unseren Ungunsten entschieden. Christian Alber schlussfolgerte völlig richtig, dass sein fehlender g-Bauer vor dem König kein Problem darstellte. Als er sich dann mit seinem Springer die schwarzen Felder blockierte, wurde es schnell zu einem unlösbaren Problem.
Zu diesem Zeitpunkt schien Brett 1 klar auf Verlust zu stehen und das Turmendspiel an Brett 5 mehr ein Unentschieden als ein Sieg. Deswegen lehnt Martin Schmidt (2) ein Remisangebot ab und drängte mit seinen Schwerfiguren in die gegnerische Stellung. Diese kollabierte dann auch mit wenig Widerstand.
Das schon erwähnte Endspiel von Malte Michael (5) war unterdessen in Richtung Sieg eingebogen. Seinen zusätzlichen Bauern konnte er zuerst schwer nutzen, als aber ein zweiter Bauer am anderen Flügel ebenfalls zum Freibauern wurde, war einer der zwei unaufhaltbar.
Zeitlich kurz vor diesen beiden Partien gab Moritz Hurm (3) sein Spiel gegen das ehemalige Königskind Bernd Staufenberger dann remis. Er hatte, vor allem durch die beiden schon erkennbaren Siege in
3-malige Stellungswiederholung eingewilligt. Zwar hatte er einen Bauern mehr, aber längerfristige Schwächen am Königsflügel und der Abend vorher war lang.
Martin Häcker (6) setzte unsere Siegesserie fort. Sein Läufer war ohne gleichfarbiges Gegenüber, der gegnerische Springer dagegen traurig und dessen Struktur noch viel mehr. Er erzwang einen Bauerngewinn und konnte sich alle Zeit der Welt lassen, diesen vorzuschieben.

Martin überlegt, wie er seinen Gegner am besten quälen kann
Das Interessanteste des Tages ereignete sich in der Partie von Marius Hurm (1). Wie schon erwähnt, sah es für ihn eigentlich aufgabereif aus. Gegen zwei verbundene Freibauern in einem Turm + Springer-Endspiel hat man eigentlich wenig Chancen. Er konnte aber eine kreative Mattidee aufstellen, was dazu führte, dass sein Gegenüber dessen Königsflügel unvorteilhaft hinstellte. Auf einmal war der h-Bauer nur noch durch Aufgabe des Springers aufzuhalten. Als dann der g-Bauer seinem gefallenen Kollegen unaufhaltsam (und viel schneller als die verbundenen) nachfolgte, hatte er den Sieg sicher.

Moritz muss noch überprüfen, ob Marius das auch alles richtig gerechnet hat
Damit war der Mannschaftssieg besiegelt, solange Yannik Hurm (4) nicht verlieren würde. Sein Brett konnte man aber zum Glück seit Ewigkeiten so beschreiben: Wenig los, den etwas besseren Läufer. Es wurden auch keine unmöglichen Heldentaten versucht, so gut wie alles andere war eh abgetauscht. Dieses Remis bedeutete einen Endstand von 5.0:3.0.
Nach zwischenzeitlich kritischen Blicken konnten wir das Spiel somit noch zu unseren Gunsten umdrehen. Somit sind wir weiterhin ungeschlagen und geteilter Tabellenführer. (Wenn auch nun mit einem halben Brettpunkt Rückstand). Das ist doch eine deutlich entspanntere Ausgangslage als in der letzten Saison, es folgen noch schwächere Gegner, aber auch die Topgesetzten Mannschaften.
