15.Dezember 2024: SC Kirchentellinsfurt – SG KK Hohentübingen 3.5:4.5
Mit ihrem Neuankömmling Alexander Honisch wurden die K’furter auf einmal eines der Topteams der Liga – auch wenn das häufig von ihrer Aufstellung abhängt und ob sie alle acht Spieler ans Brett bekommen können. Gegen uns gelang ihnen das und sie waren auch gut besetzt.
Zuerst fertig wurde Martin Schmidt (Brett 1), der Alexander Honisch in eine Zugwiederholungsstellung brachte und dann das Remis anbot. Nach langem Überlegen nahm Honisch an und die interessanten Varianten wurden in die Analyse verschoben. Oriol Gonzalez Leon (6) wurde aggressiv angegangen und brachte seinen König nicht rechtzeitig in Sicherheit, wodurch Steffen Dobler schnell Material und die Partie gewinnen konnte.
Martin Häcker (5) ist dieses Jahr in guter Form und schraubte sich mit einem Sieg gegen Timo Langer (selber Gegner wie letztes Mal) auf 3/4. Er tauschte einen Bauern gegen die bessere Entwicklung, hielt den Gegner mit einem kleinen Zwischenschach in der Mitte und nutzte seine Drohungen zum Materialgewinn. Aber nun war wieder die Zeit der K’furter. Die Stellung von Tatiana Moldovan (8) gegen Tibor Martin Eisele sah zwar ganz ok aus, aber ein falscher Abtausch brachte ihren König in Gefahr – in zu große Gefahr, wie sich herausstellte.
Noch einmal wurden Siege ausgetauscht. Stela Moldovan (7) ließ sich ihre beste Figur abtauschen und das auch noch so schrecklich, dass alle Vorteile bei Wolfgang Rinderknecht lagen – offene Linie mit Türmen besetzt, gute Läufer, inaktive weiße Figuren. Aber dann brachte er ein fehlerhaftes Qualitätsopfer und das reichte tatsächlich, um die Partie zu drehen. Den Teil der Partie spielte Stela dann gut und gewann sehenswert. Dagegen lief bei Yannik Hurm (3) wenig zusammen und viel schief. Trotz harter Gegenwehr umschiffte Peter Schlotterbeck alle Gefahren und erlegte am Ende den zu viel wandernden weißen König.
Aus den letzten zwei Partien brauchten wir jetzt noch 1,5 Punkte – aber danach sah es nicht aus. Immerhin konnte etwas überraschend Julius Heller (4) seine Partie gegen Jürgen Berner remisieren. Er verlor (oder opferte?) eine Qualität und verwehrte danach dem K’furter sämtliche Einbruchsstellungen. Am Ende schlug Berner sogar ein Doppelremis an den beiden noch laufenden Brettern vor, wurde aber abschlägig beschieden. So willigte er irgendwann in das Remis direkt ein…
Jetzt musste Marius Hurm (2) gegen Bernd Schönwälder gewinnen, um zumindest das Mannschaftsremis zu sichern. Unglücklicherweise spielten aber beide eine fast perfekte Partie – die von Lichess errechnete Accuracy lag bei beiden bei unglaublichen 98% – komplett ohne “Blunder”, “Mistakes” oder sogar “Inaccuracies”. Am Ende flog bei uns noch die Hoffnung herum, dass Marius den Weg zum Sieg gefunden hatte – aber Schönwälder fand den entscheidenden Zug zum Ausgleich und sicherte seiner Mannschaft so den Mannschaftssieg.
Die Liga ist sehr ausgeglichen, wie schon einmal von mir erwähnt – und bisher waren wir dabei meist auf der unglücklichen Seite. Nach vier Runden gehen wir mit 14 Brettpunkten, aber gerade einmal 1 Mannschaftspunkt in die Weihnachtspause. Tabellenführer Reutlingen hat 7 Mannschaftspunkte, aber nur 18 Brettpunkte mehr. Mit Göppingen und Reutlingen folgen nun zwei starke Gegner, bevor es in die direkten Duelle gegen den Abstieg gegen Deizisau, Urach und Plochingen geht.