Wer braucht schon Mannschaftspunkte

10.11.2024: Bezirksliga Runde 3

SF Neckartenzlingen 1 – SG KK Hohentübingen 2 5.0:3.0

In der dritten Runde trafen wir auf den wahrscheinlich stärksten Gegner der Bezirksliga, den Landesliga-Absteiger Neckartenzlingen. Hier war relativ klar, dass es schwer werden würde, die ersten Mannschaftspunkte zu holen. An jedem einzelnen Brett saß ein ratingstärkerer Gegner und oftmals mit einer Differenz von mehreren Hundert. Immerhin konnte wir vollständig antreten, Axel wurde kurzfristig noch für die Zweite nachgemeldet.

Bei Jakob Strandhagen (6) lief es dann ungefähr so, wie man es an vielen Brettern erwarten würde: Schwierige Stellung und dann durch taktischen Überseher Material weg. Nur die Schneller der Niederlage war etwas ungewöhnlich. Christian Alber (4) erkämpfte sich allerdings ein Unentschieden. In seinem Sveshnikov-Aufbau stand er mehrmals sehr kritisch, konnte aber alles abtauschen und seine Probleme lösen.

Bei Moritz Großmann (3) ging es deutlich abenteuerlicher zu: Aus einer wirklich guten Stellung veropferte er sich etwas. Da der gegnerische König allerdings nicht außer Gefahr war, kam es zu einer dreifachen Stellungswiederholung. Dabei meinte sein Gegner, großes Aufsehen darum zu machen, dass Moritz falsch reklamiert hatte, nur um 2 weitere Male die Züge zu wiederholen, bis die Reklamation dann auch jeder Fide-Regel entsprach.

Axel Kriegeskorte (2) musste dann die zweite Niederlage quittieren. Er verlor eine Qualität und gab nach einem weiteren taktischen Einschlag auf. Moritz Hurm (1) meinte, zwischendurch besser und nach ungenauen Zügen schlechter zu stehen. Aber auch hier kam es zu einer dreichfachen Stellungswiederholung, beide Seiten meinten bei Abweichung schlechter zu stehen. In der Computer-Analyse stellte sich heraus, dass die Partie wohl nie wirklich für eine Seite wirklich vorteilhaft war und selbst das Ablehnen der Stellungswiederholung für keinen der beiden die 0.00 Bewertung verändert hatte.

Andreas Birkner (5) hatte Druck am Damenflügel, sein Gegner dafür im Zentrum. Am Schluss wusste keiner so wirklich, wie man weiterkommen sollte und es wurde sich auf Remis geeinigt. Mit Blick auf den Mannschaftskampf im großen Ganzen war damit unsere Niederlage besiegelt, aber es wahr zu diesem Zeitpunkt äußerst unwahrscheinlich geworden, dass wir insgesamt 2 Partien gewinnen würden, um den Rückstand aufzuholen.

Michael Nikolski (8) konnte sein Endspiel mit Springer gegen Läufer, das nach Meinung des Autors mit der jeweiligen Bauernverteilung eher nach einer Niederlage aussah, Remis halten, indem er seinen Springer für die letzten weißen Bauern opferte. Und auch Christian Strandhagen (7) remisierte. Dabei war gerade in den letzten paar Zügen die Partie erst so wirklich interessant geworden, ein sich abzeichnendes Springerendspiel schien auf einmal Gewinnchancen zu beinhalten, aber als letzter Spieler wollte er nicht noch stundenlang bei einer sowieso schon feststehenden Mannschaftsniederlage weiterkämpfen.

Damit war das Endergebnis überraschend knapp geworden, rückblickend wäre erstaunlicherweise sogar Zählbares drin gewesen. Nichtsdestotrotz war die individuelle Perfomance recht beachtlich und so wirklich traurig konnte man bei diesem Ergebnis nicht sein. Wenn diese Leistung so auch gegen schwächere Gegner beibehalten werden kann, werden die Punkte auf jeden Fall folgen.

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