Vom 27. Mai bis zum 4. Juni fand dieses Jahr die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft (DJEM) im Willingen statt. Es nahmen daran 800 junge Schachtalente aus allen Bundesländern in den Altersklassen U8 bis U18 teil. Zählt man die Betreuer hinzu, so waren beim Turnier mehr als 1000 Personen dabei, untergebracht in einem 4-Sterne-Hotel. Den Ort Willingen selbst, gelegen im Sauerland, kennt man vor allem als Wintersportort mit großer Skisprungschanze. Daneben gibt es dort auch die zweitgrößte Fußgängerhängebrücke der Welt („Skywalk Willingen“).
Gesorgt war bei diesem großen Turnier auch für ein buntes Begleitprogramm: so konnten sich die Teilnehmer beim Tandem- und Blitzturnier messen und sich auch beim Tischtennisturnier sowie beim Schwimmen im hoteleigenen Schwimmbad auspowern.
Hervorzuheben ist allgemein auch das hohe Niveau bereits in den jüngeren Altersklassen. Schon in der U12 gab es einen FIDE-Meister (Christian Glöckler), der das Turnier auch recht souverän gewann. Selbst in der U10 hatte der Setzlistenerste Nazar Tarasenko eine Elo nur knapp unter 2000.
Für die Königskinder nahmen Tatiana und Stela Moldovan teil in der Altersgruppe U14w: Tatiana hatte sich als Württembergische Meisterin qualifiziert (wir berichteten). Stela hatte einen Freiplatz erlangt. Daneben nahm Teo Moldovan an der Offenen Deutschen Jugendmeisterschaft in der Gruppe B teil.
Betreut wurden die drei Königskinder wie so oft von Heiner Uhlig, der sich zudem noch um Isabella Bakó in der U12w und um Tiffany Tao in der U10w kümmerte.
In beiden Turnieren waren jeweils 9 Runden zu spielen.
Nach drei Runden führte Tatiana das Feld mit drei Siegen an. Ebenso erfreulich sah es in der U12w für Isabella Bakó sowie in der U10w für Tiffany Tao aus. Leider riss danach bei allen der Erfolgsfaden: Tatiana remisierte in der 4. Runde noch gegen die Setzlistenerste, verlor dann aber unglücklich gegen die spätere Siegerin Veronika Lorenz. In der Folgerunde konnte sie noch einmal gewinnen, verlor aber in der Runde darauf trotz eigentlich sehr starker Leistung gegen die Dritte Tamila Trunz. Die restlichen beiden Partien gingen dann ebenfalls verloren (gegen die zweite und achte der Endplatzierung). Damit landete Tatiana mit 4 1/2 Punkten auf Platz 10, hatte allerdings die höchste Buchholzwertung aller Teilnehmer, also die stärksten Gegner.
Stela erlebte ein ständiges Wechselspiel von Siegen und Niederlagen, sodass sie am Ende ebenso wie ihre Schwester auf 4 1/2 Punkte kam. Das bedeutete für sie Platz 12 – etwas besser als es aufgrund ihrer DWZ-Wertung zu erwarten gewesen war. Auffällig war, dass in 7 von 9 ihrer Partien Weiß seinen Anzugsvorteil in einen Sieg ummünzen konnte.
Teo verlor zwar die ersten drei Partien, berappelte sich aber nach einem kampflosen Sieg in der vierten Runde und kam schlussendlich auf 4 Punkte, womit er besser abschnitt als es nach der Setzliste zu erwarten gewesen war.
Von Heiners anderen Schützlingen kam Isabella Bakó auf Platz 9 mit 5 1/2 Punkten in der U12w, Tiffany in der U10w auf 6 ½ Punkte aus 11 Partien und damit Platz 8. Damit haben auch Heiners anderen Schützlinge unter Beweis gestellt, zu den besten deutschen Spielerinnen ihrer Altersklasse zu zählen.
Für das Württembergische Schach insgesamt gibt es noch zu berichten, dass Yunqi Li von Kornwestheim die U10 gewann.