Blick in die Vergangenheit

Gerade sehe ich mir eine Archäologiesendung an, daher dieser etwas überzogene Titel. Wir gehen nun ein wenig zurück – aber nur vier Jahre. In meiner vorletzten Partie für meinen alten Verein SC Roetgen spielte ich gegen Nils Heinichen. Wir zogen die ersten Züge im Königsinder im Blitztempo herunter danach griff ich einmal fehl und geriet in eine nachteilhafte Stellung. Er nutzte dies jedoch nicht aus und tauschte fast alle Figuren ab – bis wir in die folgende Stellung gerieten.

Heinichen,Nils (1852)  –  Schmidt,Martin (1790); Bezirksliga ASVb 2007/2008

Hier ist Weiß am Zug. Da meine Analysen noch nicht vollständig sind, hier die Frage an unsere Leser: Kann sich Weiß halten? In der Partie schaffte er es nicht und verlor schließlich.

Außerdem würde ich gerne wissen, ob wir versuchen sollten, eine JavaScript basiertes Partiesystem einzuführen, ähnlich dem von Chessbase benutzten (z.B.: Anand gewinnt 8. Partie in 17 Zügen)

11 Kommentare

  1. Die weißen Bauern stehen sowohl am Damen- als auch am Königsflügel auf den weißen Feldern, und in Anbetracht der Tatsache, dass der schwarze Springer auf d4 steht und der König in Kürze auf c5, gehe ich von einem schwarzen Sieg aus.

  2. Zur Art des Blogs:

    Grundsätzlich gibt es die beiden Möglichkeiten, dass
    a) die Partie als Fließtext geschrieben ist und alle paar Züge Diagramme eingebunden sind (wie im Moment),
    b) die Partie durch Anklicken nachgespielt werden kann.

    Ich denke, dass beides Vorteile hat. Im ersten Fall ist es mehr ein Text zum Lesen, der zweite Fall eignet sich besser zum Arbeiten und Analysieren. Danach richtet sich auch die Art und Weise, die Partie zu kommentieren:
    a) überwiegend Text mit kurzen Varianten,
    b) weniger Text mit ausführlicheren Analysen.

    Möglicherweise hängt es von der Partie ab, was besser ist: ruhige Partien lassen sich gut im Text erklären, in scharfen Partien sind oft längere Varianten notwendig. Eine Frage ist, ob es sich lohnt, beides – Fließtext *und* Partie zum Durchklicken – zur Verfügung zu stellen (wenn das möglich ist).

  3. Roetgen hat doch die Wahl verloren oder verwechsle ich da etwas?

    Verlieren dürfte auch der Heini(chen) mit Weiß, obwohl es nicht ganz so einfach ist. Ein Normalzug wie 1.Kf2 dürfte hoffnungslos sein. Meine erste Rettungsidee war 1.b6 axb6 2.Ld5, aber 2…Se2+! 3.Kf2 Sc3 hält den Vorteil fest. Näher zu prüfen wäre, ob man vielleicht mit 1.h4!? ein bisschen Verwirrung stiften kann. Vermutlich reicht es auch nicht, aber es ist einen Versuch wert. Weiß braucht irgendwo ein bisschen Gegenspiel.

  4. Martin Schmidt

    Ne, das war Röttgen. Meiner Ansicht nach ist ebenfalls der einzige Versuch überhaupt 1.h4, um sich wenigstens den Weg zum Königsflügel freizuschießen.
    Deine 1.b6 Variante ist aber auch interessant… ich dachte ja, Schwarz könne einfach 1…a6 spielen, aber das wäre nach 2.Ld5 ein ziemlicher Reinfall.

  5. Ach so, der Röttgen, sag bloß 🙂 Das hätte man sich eigentlich merkeln können.
    Wie kam’s denn in der Partie?
    Ganz frisch aus Reutlingen noch eine klitzekleine Taktikübung für zwischendurch (nicht schwer, aber mir gefällt’s):
    2rqr1k1/pb2bppp/n1p5/1p2N3/3PPBB1/6P1/1PQ4P/R2R2K1 w – – 0 23
    Weiß zieht und gewinnt auf der Stelle (also natürlich nicht Lxc8). Einfach den FEN-String kopieren und in ein Schachprogramm einfügen.

  6. Nächste Hausaufgabe: 8/7r/P7/1P6/2K5/8/3k4/8 b – – 0 53
    Schwarz zieht und macht Remis. Mein erster Zug war noch richtig (einziger!), der zweite leider nicht mehr. Mit mehr Glück als Verstand reichte es trotzdem noch zum Remis.

  7. Martin Schmidt

    Hm, irgendwie gestaltet sich die Analyse der Partie als weitaus aufwendiger, als ich gedacht habe…

  8. 1.h4 Ke7 (gh 2.Kh2 Kg5 3.Kh3 Sc2 4.Ld3 Se3…) 2.hg hg 3.Kh2 Kd6 4.Kh3 Kc5 5.Lf1 Sxb5 6.Kg4 und weiter jagt auf e5, so hat weiß wenigstens Gegenspiel mi 1.h4, das wäre eine gute Idee für weiß so zu spielen, finde ich und die Frage ist wer schneller ist und ob das wenigstens für ein Remis reicht. Interessant wäre welche Züge jetzt noch gemacht hatte; das sieht man hier leider nicht.

  9. Martin Schmidt

    Ja, 1.h4 dürfte die einzige Chance auf ein weißes Gegenspiel sein – und laut meiner Analyse (die noch läuft – und aufwendiger ist als gedacht) reicht der Zug auch.
    Dann reiche ich auch die eigentlichen Züge nach – das war allerdings nicht mehr so spannend, Weiß zog 1.h3, danach dürfte er chancenlos sein.

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